Meißenheim

Meißenheim: Jürgen Grossmann will Heimburger-Haus kaufen

Michael Müller
Lesezeit 3 Minuten
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10. August 2017

(Bild 1/2) Was aus dem altehrwürdigen, denkmalgeschützten Heimburger-Haus werden soll, stand zuletzt in den Sternen. ©Wolfgang Schätzle

Jürgen Grossmann will das Heimburger-Haus in Meißenheim kaufen. Dies hat der Kehler Architekt gegenüber dem Lahrer Anzeiger bestätigt. Noch vor Jahresende will er den Bauantrag einreichen. Der Gemeinderat muss den Deal aber noch billigen.

Die Zukunft des Heimburger-Hauses im Ortskern von Meißenheim scheint gesichert. Bereits Anfang August hatte Bürgermeister Alexander Schröder verkündet, dass ein Investor da sei. Nun ist es offiziell: Der Kehler Architekt Jürgen Grossmann will das historische, wegen seiner Fachwerk-Fassade ortsbildprägende Gebäude in direkter Nachbarschaft von Schule und Festhalle kaufen. Dies bestätigte er auf Nachfrage des Lahrer Anzeigers. Es seien zwar noch einige Details zu klären, so Grossmann, aber »wir haben das soweit durchverhandelt. Im Groben sind wir uns einig.« Derzeit sei man dabei, den Kaufvertrag auszuarbeiten.

Denkmalgerechte Sanierung

Die Planungen sind laut Grossmann noch nicht abgeschlossen. Fest steht indes, dass das Heimburger-Haus denkmalgerecht saniert werden soll. Außerdem soll das Gebäude um einen Anbau ergänzt werden. Im Kopf hat Grossmann dabei eine gemischte Nutzung: Im Erdgeschoss Gewerbe (denkbar wären zum Beispiel ein Café, eine Bäckerei, aber auch Arztpraxen oder eine Rechtsanwalts-Kanzlei), in den oberen Geschossen hauptsächlich Wohnnutzung, aber auch Praxisräume.

Gemeinde will Areal neu ordnen

Die Gemeinde plant zudem, das Areal rund um Schule und Festhalle neu zu ordnen. Seit die Ökonomiegebäude, die sich einst an das Heimburger-Haus anschlossen, abgerissen wurden, steht das Gebäude als Solitär da – mit einer großen Freifläche drumherum. Bekanntlich hat die Gemeinde Interesse, das Heimburger-Areal auch für weitere Parkplätze für die Festhalle sowie für die Erweiterung des Schulhofs zu nutzen. Der muss derzeit als »Kombi-Platz« herhalten: Bei Veranstaltungen etwa in der Festhalle wird er als Parkplatz genutzt. Er muss also asphaltiert sein; eine Begrünung und der Einbau zusätzlicher Spielmöglichkeiten, wie sie der Gemeindeverwaltung vorschweben, sind daher derzeit nicht drin.

Grossmann kauft nicht alles

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Wie Bürgermeister Alexander Schröder auf Nachfrage des Lahrer Anzeigers mitteilte, wird Grossmann nur das Gebäude und etwa 500 bis 600 Quadratmeter des Heimburger-Areals erwerben. Etwa drei Viertel des Areals  bleiben im Besitz der Gemeinde. Somit habe man künftig die Möglichkeit, sowohl den Schulhof zu erweitern und attraktiver zu gestalten als auch zusätzliche Parkplätze rund um die Festhalle zu schaffen. Dies sei gerade auch von den Bürgern immer wieder als Wunsch geäußert worden, so Schröder.

»Ortsüblicher Preis«

Die Höhe des Kaufpreises wollte Jürgen Grossmann nicht verraten. Laut Bürgermeister Schröder wird er jedoch einen »ortsüblichen Preis« zahlen. Auch die Kosten für Sanierung des Hauses und den Anbau konnte Grossmann noch nicht genau beziffern. Er rechnet jedoch mit Kosten von 2000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche für das Heimburger-Haus und ebenfalls 2000 Euro je Quadratmeter für den neuen Anbau. 

Schon seit längerem hat Grossmann Interesse an dem Objekt. Zuletzt vor zwei Jahren hat er sich das Heimburger-Haus angeschaut, berichtet er. Damals war jedoch noch unklar, ob die Gemeinde das Haus als »neues Rathaus« nutzen würde. Inzwischen ist die Verwaltung umgeschwenkt und ins Verwaltungsgebäude  der Firma Fuchs Technology umgezogen – das übrigens einst ebenfalls vom Architekturbüro Grossmann gezeichnet wurde.

Fertigstellung im Frühjahr 2019?

Die Vermarktung werde beginnen, sobald der Kauf in trockenen Tüchern ist, so Grossmann weiter. Nach seinen Vorstellungen könnte der Verkauf nach den Sommerferien abgewickelt werden. Dann könnte man bis Jahresende den Bauantrag einreichen. Bis Frühjahr 2019 könnte der Umbau fertig sein. Allerdings muss der Gemeinderat dem Deal noch zustimmen. Das Thema wird voraussichtlich im Herbst auf die Tagesordnung kommen.

Hintergrund

Das Heimburger-Haus – die wichtigsten Daten

Hier eine kurze Chronologie mit den wichtigsten Daten zur Geschichte des Heimburger-Hauses: 
1907: Errichtung des Wohnhauses mit 125 Quadratmetern Wohnfläche. Das Grundstück hat eine Fläche von fast 3000 Quadratmetern.
1932: Errichtung der Ökonomiegebäude. Nutzung durch die Familie Heimburger.
2007: Nach dem Tod des letzten Eigentümers Hugo Heimburger erwirbt die Gemeinde Meißenheim das Haus. 
2009: Bestandsaufnahme der Gebäude durch Architekten PZP. Entwurf für einen Umbau der Ökonomiegebäude als Kulturzentrum. Die Gemeinde lässt prüfen, ob dafür eine Förderung über das »Interreg IVa«-Programm der EU möglich ist.
2013: Prüfung der Nutzung (Sanierung und Erweiterung) als Verwaltungsgebäude der Gemeinde durch Architekt Frieder Gässler
2014: Abbruch der Ökonomiegebäude. Neubau der »Musikbox« auf dem Foyer der benachbarten Turn- und Festhalle. Außerdem beschließt der Gemeinderat die Nutzung des Heinburger-Hauses als »Neues Rathaus«.
2015: das Mahlberger Büro Keienburg Architekten erarbeitet die Pläne für das »Neues Rathaus«. 
9. Dezember 2015: Die Gemeinde Meißenheim erwirbt das Verwaltungsgebäude der insolventen Firma Fuchs Technology (»Ufo«) zur Nutzung als »Neues Rathaus«.
Seit 2015: Prüfung der weiteren Nutzung und Sanierung im Rahmen Landessanierungsprogramms für verschiedene Gebäude in der Gemeinde (Altes Rathaus, Freiwillige Feuerwehr, Heimburger-Haus)

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