Musik mit vielen Facetten

Wolfgang Schätzle - Gesamtleiter Martin Groß wusste beim Benefizkonzert in der St.-Laurentius-Kirche Sänger und Instrumentalisten vorzüglich in Szene zu setzen.
Friesenheim. »Lebendig – geistvoll – getragen«: So lautet das Motto der Feierlichkeiten zu »100 Jahre Kirche Friesenheim« – und das Benefizkonzert am Freitagabend in der katholischen Kirche St. Laurentius bediente alle diese Attribute.
Schon die »Toccata festiva«, eine Originalkomposition für Blechbläser und Orgel von Carsten Klomp, mit ihrem strahlend-festlichen Charakter zu Beginn war ein Hörgenuss. Das weitere Programm bot sogar eine echte Uraufführung: ein Orgelwerk von Martin Groß nach Themen von Ignaz Franz Biber.
Beeindruckend auch Sopranistin Helena Steiner, Musikstudentin aus Mahlberg, in »Et exsultavit spirtitus meus« aus dem »Magnificat« sowie die Berghauptener Gesangspädagogin und Altistin Monika Wartmann-Bührer in »Sei still dem Herrn und warte auf ihn« aus dem Oratorium »Elias«. Mit dabei waren außerdem der Kirchenchor St. Laurentius, der Chor des Ortenau-Klinikums Lahr-Ettenheim, das Bläser-Ensemble Friesenheim (Leitung: Michael Fünfgeld) sowie Anke und Duska Ohnmacht (Violinen), Ute Hahn (Viola), Lusine Arakelyan (Violoncello), Stefan Kneip und Adrian Sieferle (Orgel) sowie Herbert Paul Wieber (Pauken).
Donnergrollen
In Dietrich Buxtehudes Kantate »Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken« blieb dessen Schlag-Instrumentarium indes stumm. Das Grollen im Hintergrund war nicht Teil des Werks, sondern vielmehr ein fernes Gewitter, das für einige Momente die Musik begleitete.
Beim Schlussstück »The Lord Gave the Word« (»Der Herr gab das Wort«) aus Georg Friedrich Händels Oratorium »Der Messias« war Wieber dann wieder voll in seinem Element. Die Transskription für Bläser, Orgel und Pauken hatte er übrigens selbst bearbeitet.
Gesamtleiter Martin Groß war am Ende selbst mehr als begeistert: »Ich bin überwältigt.« Gleiches galt für das Publikum: Es dankte mit stehenden Ovationen. Und die hatten sich die Akteure auch wahrlich verdient.
Natürlich bedankten die sich mit einer Zugabe: dem »Ambrosianischen Lobgesang« – so nennt man gewöhnlich den Kirchengesang »Te Deum laudamus« (»Herr Gott, Dich loben wir«).
Der Erlös des Abends kommt der Kirchengemeinde St. Laurentius zugute, deren Pfarrer Steffen Jelic das KOnzert treffend mit den Worten zusammenfasste: »Sie haben alles in Bewegung gesetzt.«