Musiker aus Heiligenzell und Allmannsweier begeistern
Stehende Ovationen eines begeisterten Publikums gab es in der Heiligenzeller Herz-Jesu Kirche. In das Gotteshaus hat am Sonntag der Musikverein Heiligenzell mit den Musikern des Musikvereins Allmannsweier zum großen Konzert des gemeinsamen Orchesters eingeladen.
Immer dann, wenn in der Großgemeinde Musikvereine ihr Bestes geben, dann wird großartiges geboten. Neun Wochen hat Dirigent und musikalischer Leiter Ulf Schuster mit den Musiker intensiv geprobt und sie auf den Konzertabend vorbereitet. Durch einen sehr stimmungsvollen Abend, bestückt mit Werken der modernen Blasorchestermusik, führte Valerie Silberer charmant mit jeder Menge Hintergrundinformation zu den jeweiligen Werken. So auch zum Einstieg der mit dem Eröffnungsthema der Olympischen Spiele in Los Angeles furios begann. „Olympic Fanfare and Theme“ von John Williams nahm die Besucher mit an den Ort des Geschehens.
Triumph und Niederlage
Musikalisch bestens umgesetzt zogen die vielen Bilder vor dem geistigen Auge vorbei. Triumphe und Niederlagen, die Begeisterung der Teilnehmer und des Publikums wurde in Heiligenzell sicher genau so dargeboten, wie es sich der amerikanische Komponist ausgedacht hatte. Auffallend schon im ersten Stück war in Heiligenzell das perfekte Spiel des Xylophons durch Mirco Stumpf. Die klaren Klänge waren nahezu in allen Werken zu vernehmen. Nach dem fulminanten Start streifte das Orchester viele Genre der modernen Orchestermusik. Klassik, Pop und Swing, allesamt Bestandteile, die gekonnt dargeboten wurden. Eine der schönsten Pop-Balladen war mit Jennifer Rush's Welthit „The power of love“ ebenso vertreten wie der Kampf, Groß gegen Klein, in Hayato Hiroses „Glory of David.“
Es folgte die Einladung sich an die vielen schönen Dinge, Begegnungen und Erlebnisse im Leben zu erinnern. „Memory“ von Rob Ares hatte genau dies im Sinn und nichts mit dem Titel „Memorys“ aus dem Musical „Cats“ zu tun. Beeindruckend und mit viel Applaus bedacht war das Tenorhorn-Solo von Stefan Jäke. An den Lauf eines der größten Flüsse Amerikas führten die Musiker im Stück vom „Shenandoah“. Komponist Frank Tichelli wollte die Hörer des Liedes eben dort hin führen.
Siegeszug
Die Aufforderung, die Augen zu schließen und sich das Rauschen des fließenden Gewässers anzusehen. Bilder entstehen gewissermaßen ohne große Anstrengungen, allein beim Lauschen. Das „Concerto d'Amore“ folgte locker und kraftvoll zugleich. Einen richtigen Höhepunkt setzte Ulf Schuster mit dem Meisterwerk „Highland Cathedral“. Das Stück machte sich von Köln aus auf seinen Siegeszug durch die ganze Welt. Es gibt kaum eine „Bagpipe (Dudelsack) Kapelle“, die diesen Song nicht im Programm hat. Imposant wie kraftvoll und mit welcher Spielfreude die Musiker den Abend ausklingen ließen.
Minutenlanger Applaus waren das ehrliche Dankeschön und die Anerkennung des Publikums für das Gebotene. Letztendlich hielt es niemanden mehr auf den Kirchenbänken. Stehende Ovationen zauberten den Akteuren ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht.