Neue Gottesdienst-Formen in Ottenheim sind gefragt
Aufgrund rückläufiger Besucherzahlen in den Gottesdiensten wurde in der evangelischen Kirchengemeinde Ottenheim 2015 eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit alternativen Gottesdienstformen befasste. Anderthalb Jahre später fällt das Fazit laut Friedel Schäfer (Kirchengemeinderat) positiv aus. »Wir haben ganz gute Wege gefunden«, sagte sie in der Gemeindeversammlung am Sonntag.
Schäfer stellte zwei neue Gottesdienst-Konzepte vor, die im monatlichen Wechsel angeboten werden. Zum einen wird freitags zu einer Kurzandacht ins Gemeindehaus geladen. Zum anderen gibt es sonntags unter dem Motto »Kurz und bunt« eine 45-minütige Andacht, mit der ein kleines kreatives Angebot für Kinder einhergeht. Im Anschluss besteht jeweils Gelegenheit zum kleinen Beisammensein.
Auf Nachfrage, wie die neuen Angebote ankommen, äußerten sich die Gemeindeglieder. Zum einen wurde es für wichtig erachtet, neue Konzepte anzubieten, um »anderes Publikum« anzusprechen. Andere waren dafür, auch sonntags Gottesdienste anzubieten, wenn dies am Freitag nicht der Fall sei. »Für viele ältere Menschen ist der Sonntag der Haupttag für Gottesdienstbesuche. Freitagabends gehen sie dagegen – gerade im Winter – nicht mehr weg«, so ein Argument. Friedel Schäfer bedauerte, dass es nicht leistbar sei. Sonntags finden zudem in den Nachbargemeinden wie Nonnenweier/Wittenweier oder Allmannsweier Gottesdienst statt. Die Anregung, in solchen Fällen einen Fahrdienst gerade für ältere Menschen einzurichten, wurde vom Kirchengemeinderat gerne aufgenommen. Die Entwicklung der neuen Gottesdienstangebote soll weiter aufmerksam verfolgt werden.
Ein Dankeschön richtete Marie Jakobi-Stöbener an all jene, die ihr beim Gemeindefest zu ihrem Jubiläum als Pfarrerin gratuliert hatten. Jakobi-Stöbener ist seit elf Jahren im Rieddorf, davon zehn als Pfarrerin. »Für all das Liebe, was mir zuteil wurde, möchte ich mich bei Ihnen allen bedanken. Es hat mich sehr berührt.«
Im Anschluss öffnete sie den Anwesenden noch ein wenig mehr ihre Seele. Im Mai musste die Pfarrerin gesundheitlich bedingt zwei Wochen aussetzen, konnte aber aufgrund einer prompten Reaktion von Dekanat und Kollegen in Ruhe genesen. Dazu kam die Möglichkeit, sechs Wochen Urlaub im Sommer zu machen. Wie die Pfarrerin offen erklärte, wolle sie auch zukünftig gerne in Ottenheim aktiv bleiben. Es sei indes nötig, Prioritäten zu setzen, sich Auszeiten zu nehmen. Sie liebe ihren Beruf und die Gemeinde, sei im Alltag aber auch dreifache Mutter. Sie befinde sich in einem »Prozess des Umstrukturierens«, wofür sie die Gemeinde um Verständnis bitte. Der folgende Applaus drückte genau dies aus.
Adventskirche
Angekündigt wurde, dass ab dem ersten Advent wieder die Adventskirche stattfinde. Die Kirche wird bis Weihnachten von 10 bis 19 Uhr geöffnet. In diesem Jahr sollen unter anderem Kinderbasteln, Hausgebet im Advent und Adventsliedersingen die Adventskirche begleiten. Wieder stattfinden soll die Winterkirche (14. Januar und 3. beziehungsweise 10. März). Abschließend erkundigte sich noch ein Gemeindeglied nach dem Stand des Diakonievereins. 2016 und 2017 habe keine Hauptversammlung stattgefunden. Pfarrerin Jakobi-Stöbener informierte, dass die Verantwortlichen des Vereins, dessen Geschäfte normal weiter liefen, jüngst ebenfalls eine Auszeit genommen hätten. Auswirkungen auf das Vereinsgeschehen habe dies aber nicht gehabt.