Neujahrsempfang der Gemeinde Friesenheim
Er sollte in bester Erinnerung bleiben, dieser nun zweite offizielle Neujahrsempfang der Gemeinde Friesenheim, den Bürgermeister Erik Weide im vergangenen Jahr erstmals einführte. Heiter im Blick auf das Ganze, nachdenklich und mahnend im Blick auf manches Detail.
Der Musikzug Friesenheim eröffnete den Festakt zum Neujahrsempfang musikalisch, bevor Bürgermeister Erik Weide alle anwesenden Mitbürger und Ehrengäste begrüßte. Er bat darum sich den Applaus aufzusparen, bis der letzte Namen genannt wurde. Begrüßt wurden unter anderem alle Freunde aus den Partnergemeinden, Dorlisheim, aus Herbsheim und Tavaux. Den beiden Ehrenbürgern, Gerhard Homberg und Bürgermeister a.D. Eugen Götz, galt ein besonderer Gruß. Die Liste war beachtlich und beanspruchte tatsächlich die ersten fünf Minuten des Vortrags.
Mit den Worten »nicht nur die Gremien, die Verwaltung und ich selbst werden die Gemeinde aktiv gestalten, auch Sie werden 2019 aufgefordert werden«, wies er auf das Motto des Abends hin. »2019 gestalten wir gemeinsam« war als Begrüßung auf dem Bühnenbanner groß zu lesen. Weide wolle die Bürger auch in das Verkehrskonzept der Gesamtgemeinde mit einbeziehen und sei auf die Erfahrungen auch zu anderen Themen angewiesen.
Ein Traumberuf
Sein Wunsch: hierbei auch andere Meinungen, wie die Stellung des Gemeinderates als gewähltes Gremium zu akzeptieren. Weide wörtlich: »Ich wünsche uns allen Gelassenheit.« Bürgermeister von Friesenheim zu sein sei noch immer sein Traumberuf trotz manchmal kräftezehrender, anstrengender Arbeit. Es gäbe auch viel Interessantes, Erfüllendes und manchmal auch Witziges zu erleben.
Wichtige Aufgaben stünden an, die Arbeit ginge nicht aus. So würde in dieser Woche Richtfest beim sozialen Wohnbauprojekt in Schuttern gefeiert. Weitere Projekte in diese Richtung würden, wenn geklärt sei, welchen Weg der Finanzierung man beschreiten wolle, in Angriff genommen. Zur Wahl stünden Mittel auf der Grundlage aus Kreditaufnahmen oder die Realisierung mittels Investoren.
Als nächstes großes Thema wies Weide auf einen umstrittenen Begriff der letzten Jahre hin: Angela Merkels »wir schaffen das«. Friesenheim hat es tatsächlich geschafft, so Weide. Die rund 250 Flüchtlinge, Menschen aus vielen Staaten, leben in der Gemeinde äußerst unauffällig, anständig und überwiegend fleißig.
Besonderer Dank ging hier an das Netzwerk Solidarität, allen ehrenamtlichen Helfern, egal in welchen Bereichen, und auch an private Vermieter, die alle diesen Erfolg ermöglicht hätten. Ehrenamt insgesamt sei der Beweis, wie positiv das Leben durch die Vereine Friesenheims bereichert wird. Mit Hochdruck sei die Suche nach Lösungen für vier neue KindergartenGruppen im Gange, weil die Bevölkerung weiter am Wachsen sei.
Aktiv beteiligen an Kommunalwahl
Zum Abschluss forderte der Bürgermeister die Besucher auf, sich aktiv an der anstehenden Kommunalwahl zu beteiligen mit den Worten »Wir brauchen für unsere Arbeit gute Gremien, mit Blick auf die wunderbare Region, in der wir alle leben könnten«, schloss Weide. Der Schulchor spielte herzlich »Heal the »World« von Michael Jackson erfrischend und mahnend. Die Welt zu einem besseren Platz für alle zu machen – aus Kinderkehlen gesungen ein wirklich ergreifender Moment.
Aus den Stühlen riss dann ein Geschenk, das die Gemeinde ihren Besuchern in Form des Auftritts von Tobias Knacke machte. Der in Meißenheim lebende Musikkabarettist schaffte es mühelos, die Halle mit seinen Parodien zum Toben zu bringen. Hauptrolle in einer hinreißenden Persiflage auf Udo Lindenberg und Madame Geissen spielten Charlotte Schubnell und Erik Weide. Auch Helene Fischer oder Peter Maffay und andere bekamen ihr Fett ab. Beim »Badener Lied« erhoben sich alle zum Mitsingen.