Neujahrsempfang: Schutterns Ortsvorsteher ist zufrieden
Schuttern erlebte am Sonntag einen Neujahrsempfang mit einem leidenschaftlich kämpfenden Gastgeber, Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf.
Der Empfang fand in der Offohalle statt. Die musikalischen Farben brachten die Geschwister Leberl mit Musik von Abba ins Programm.
Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Monika Rudolf begrüßte die geladenen Gäste. Pfarrer Seffen Jelic malte mit Blick auf seine Pfarrgemeinde ein eher düsteres Bild für die Zukunft. Hinweisend auf die anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen forderte er die Gemeindemitglieder eindringlich auf, sich dieser zu stellen.
Lage ernsthaft
Es werde bereits darüber gesprochen, künftig alle Pfarrgemeinden der Umgebung zu einer einzigen großen, Lahr zugeordneten, zu fusionieren. Überhaupt sei es schlecht um die Situation der Pfarrgemeinde Friesenheim bestellt. Bedingt durch den Rückgang der Kirchensteuereinnahmen, die sich in Zukunft mehr als halbieren könnten, sei Friesenheim nicht mehr in der Lage alle Gebäude so in Schuss zu halten, wie es erforderlich ist. Jelic betonte noch einmal die Ernsthaftigkeit der Lage, die dazu führt, dass kircheneigene Gebäude verkauft werden müssen.
Kopf hingegen zeigte sich mit dem Geschehen in Schuttern zufrieden. „Nie zuvor haben wir so viel Erde umgegraben wie 2019.“ Besonders die Kruttenau habe eine Aufwertung erfahren, nicht nur durch die Sanierung der kompletten Straße. Der Radweg bis an den Baggersee und vor allem das erschlossene Neubaugebiet am alten Sportplatz geben ihm Grund zur Freude.
Kopf witzelte, dass hier ein komplett neuer Ortsteil entstehe, der bereits den Namen „Friesenheim 6“ trage. Kopf hob die Leidensfähigkeit der Anwohner hervor, die an Lärm, Schmutz und gesperrten Wegen Geduld aufbringen mussten. Leidenschaftlich wurde der Ortsvorsteher bei seinem Ausblick.
Noch keine Lösungen
Die Lösungen der Aufgaben mit dem Schwerlastverkehr und der Tempobeschränkungen in der Hauptstraße seien noch nicht gelungen. „Das sind noch dicke Bretter, die wir bohren müssen.“ Beim Herzensprojekt Radweg nach Friesenheim spürten die Besucher die aufsteigende engagierte Wut von Kopf. Er komme sich bei der Zusammenarbeit mit der Bahn regelrecht verschaukelt vor. Maßnahmen an der Unterführung würden geblockt und immer wieder auf die Veränderungen in Sachen Gleis drei und vier geschoben. „Jetzt kommen die und meinen, diese an die Autobahn zu verlegen, ich warte doch nicht 30, 40 Jahre bis das Thema vielleicht geregelt wird?“ „Dann fällt denen wieder was anderes ein aber ich sage Ihnen hier und heute, nicht mit mir!“
Viel Applaus der Anwesenden unterstrich, dass seine Bürger das nachvollziehen können. Die ehemalige Bürgermeisterin der Partnergemeinde Herbsheim und jetziges Senatsmitglied, Esther Sittler, fand es schön, dass in Friesenheim und Schuttern Tempo 30 gefahren wird. „Da kann man schön gemütlich durchs Dorf fahren und es sich nach allen Seiten anschauen, man muss nur aufpassen, das niemand mit einem E-Bike überholt.“