Oberschopfheimer Schützen dienen weiblicher Königsfamilie
Ilona Biehl wurde beim Königsschießen nach 363 Schüssen auf den Holzaldler zur neuen Schützenkönigin des Schützenvereins Oberschopfheim gekürt
Für die Mitglieder des Schützenvereins hätte der Jahresanfang kaum ereignis- und arbeitsreicher sein können. Eine Woche lang wickelten sie über den Jahreswechsel das traditionelle Dreikönigsschießen im Schützenhaus ab.
Wenige Tage später stand schon der spektakuläre Bundesliga-Wettkampf in der heimischen Auberghalle an. Doch vergangene Woche nun, konnten sich die Vereinsmitglieder zurück lehnen. Das Vereinsleben wurde auf Feiermodus umgestellt. Denn das Königsschießen stand an – der vereinsinterne Höhepunkt im geselligen Bereich. Doch auch dieser hat seine besonderen Reize, trachtet doch jeder Sportschütze danach, einmal im Leben den Titel des Schützenkönigs tragen zu dürfen.
Motto: „Ladies first“
Bei den Oberschopfheimer Schützen scheint sich mittlerweile das Motto „Ladies first“ durchzusetzen. Wie alle der insgesamt 18 Teilnehmer hatte Michaela Huck die gleichen Chancen, wie alle anderen Teilnehmer auch. Als amtierende Schützenkönigin war es ihr vorenthalten, mit dem ersten Schuss das traditionelle Königsschießen zu eröffnen. Die damit verbundene Aufgabe, den Holzadler zu basteln und zu bemalen, hatte sie bereits bewältigt gehabt. 363 Schüsse musste der Adler schließlich aushalten, bis Huck abdanken und der neue Schützenkönig in Amt und Würden genommen wurde.
Mit Ilona Biehl blieb der Titel in weiblicher Hand. Die an ihre Seite gestellten beiden Ritter sind mit Jennifer Huber und Aniko Biehl ebenfalls weiblich. Die Oberschopfheimer Schützen dienen somit ein Jahr lang einer komplett weiblichen königlichen Familie. Die bisherige Schützenkönigin Huck meldete auf dem Weg zur neuen Schützenkönigin jedoch gleich mehrere Ansprüche zur Titelverteidigung an. Mit dem 35. Schuss entthronte sie sich noch nicht ganz selbst, schoss aber dem Adler die Krone vom Kopf. Für das fallende Zepter sorgte das sportliche Aushängeschild ebenfalls.
Königsmahl
Danach griffen die Herren in das Klassement ein. Kai Kindle schoss den Apfel und Christian Huck den linken Flügel ab. Dem rechten Flügel machte Gerhard Kupfer den Garaus. Jennifer Huber köpfte den Adler im Wettbewerb, bevor noch über weitere 120 Schüsse den Weg vom Lauf des Luftgewehrs bis zur Adler-Scheibe fanden. Kai Kindle konnte die Ehrenscheibe gewinnen. Für den besten Schuss des Jahres erhielt Wjatscheslaw Mutas einen Pokal.
Die Anzahl der Schussabgaben klang selbst für die langjährigen Teilnehmer nach einem Rekord. „Normalerweise ist der Schützenkönig nach 310 bis 325 Schüssen gefunden“, so die scheidende Würdenträgerin Michaela Huck. Bei dem feierlichen Königsmahl ließen die Aktiven den Bundesliga-Wettkampf Revue passieren – mit begeisterndem Echo. Nun hoffen die Verantwortlichen, im Rahmen eines Relegationswettkampfes den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga realisieren zu können. Klappt dies, soll es nochmals zu so einem spektakulären Wettkampf in der Auberghalle kommen.