Osternacht mit »Concertino vocale« in Lahrer Stiftskirche
Die Auferstehung am Ostersonntag ist das Licht, am dritten Tag – nach dem Weg durch die Dunkelheit, dem Kreuzestod am Karfreitag. Viele Lichter und das »Concertino vocale« haben die Osternacht in der Stiftskirche begleitet.
Die gesamte Stiftskirche war eine Stunde vor dem Anbruch des Ostersonntags völlig dunkel. Alle Besucher hatten Kerzen bekommen, die nach und nach entzündet wurden. Das dadurch aufkommende Licht ist die zentrale Botschaft des Osterfestes. Auf den Tod Jesus Christus am Kreuz, der Dunkelheit in der Kirche, folgt das Licht, die Auferstehung des Herrn. Auf die dunkle Trauer folgt helle Freude.
Den Anfang machten unter der Empore der Orgel die Sänger des »Concertino vocale« und einige Lektoren der Kreuzgemeinde sowie Pfarrer Markus Luy. Sie lasen ebenfalls im Kerzenschein den Anfang der Schöpfungsgeschichte aus dem ersten Buch Mose. Nachdem Gott Himmel und Erde geschaffen hatte, schied er sodann die Nacht vom Tag, die Dunkelheit vom Licht. Diese Botschaft steht fast am Anfang der Schöpfung.
»Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde …« Zur Lesung aus den ersten Kapiteln der Genesis gehörte ein modernes Gebet, das »neue Menschen die Schöpfung bewahren« sollten. Die Teilung des Meeres im 14. Kapitel des zweiten Buches Mose und das 37. Kapitel des Propheten Ezechiel (Hesekiel) vervollständigte den Auftakt.
Heller werdende Kirche
Die Prozession zog dann angeführt von einer Kerze durch die Kirche. Die Sänger entzündeten nach und nach die Kerzen auf dem Altar und brachten das Licht schließlich zu den Besuchern. Das Symbol, worauf das Licht in der Osternacht als Auferstehung das Dunkel des Todes am Kreuz durchdringen sollte, war eindrucksvoll. Das griechische »Kyrie Eleison« (»Herr erbarme dich«) untermalte die heller werdende Kirche. Neben dem »Concertino vocale« unter Leitung von Hermann Feist, begleitete Frank Spengler an der Orgel die Andacht.
Das aufkommende Licht nach der Dunkelheit liest sich im Neuen Testament so: »Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.«
Pfarrer Markus Luy las die Geschichte der Auferstehung, wie sie im 28. Kapitel des Evangeliums nach Matthäus geschrieben steht. Der Engel überbrachte zuerst den Frauen die »frohe Botschaft«: »Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat.« Luy ergänzte in einer kurzen Predigt, dass Jesus aus den Fesseln des Grabes befreit wurde. Das Licht, die vielen Kerzen, die die Kirche in ein warmes, angenehmes und helles Licht tauchten, zeigten die »Herrlichkeit des Herrn« mit der Auferstehung für »den ganzen Erdkreis«.
»Vergebung der Sünden«
Es folgte das Abendmahl: »Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.« (Evangelium nach Matthäus, Kapitel 26, Verse 26 bis 28.).