Papiertiger: Origami-Ausstellung im Stadtmuseum Lahr
»Origami: Kunst des Papierfaltens« heißt eine neue Ausstellung im Stadtmuseum Tonofenfabrik. Auch Mitmach-Aktionen werden angeboten.
Wer hat nicht schon einmal einen Papierflieger oder ein Schiff gefaltet? Besonders Kindern macht das Spaß, wenn sie unter Anleitung der Eltern oder Großeltern solche leicht zu faltende Gegenstände herstellen konnten. Dass sie damit gleichzeitig eine alte Kunst ausüben, dürfte nicht jedem bekannt sein. Origami heißt das Falten in der Fachsprache und es hat eine lange Tradition, die besonders in Japan beheimatet ist. Was sich im einzelnen dahinter verbirgt, das können sie derzeit in der Origami-Ausstellung im Stadtmuseum in Lahr erfahren.
Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsproduktion des Stadtmarketings, das den konzeptionellen Rahmen erarbeitet hat, und der Gruppe »Triogami« aus Freiburg. Sie nimmt gleichzeitig Bezug auf die noch junge Städtefreundschaft zwischen Kasama (Japan) und Lahr. In diesem Zusammenhang werden unter anderem Objekte der beiden Origami-Künstler Daniel Chang und Myung-Soon Cho gezeigt. Dass aber auch die »Schächtelestadt« mit ihrer Verpackungsindustrie auf eine gewisse Tradition in der Kunst des Papierfaltens zurückschauen kann, beweisen zwei Vitrinen mit unterschiedlichen Schachteln. Sie wurden zwar in der Regel nicht künstlerisch gestaltet, sondern für den praktischen Bedarf geschaffen, aber gerade bei der Etuiherstellung sind sie sicherlich in diese Reihe einzuordnen.
Darüber hinaus sind im Museum Darstellungen von Tieren zu sehen, die einen breiten Raum in dieser Kunst einnehmen. Wer über die Chrysanthema hinaus kunstvoll gefaltete Blumen-Origamis sehen möchte, der wird in der Ausstellung viele Motive finden. Dazu gehören auch »Kusodamas« (Blumenbälle). Anhand einer Maske des Künstlers Daniel Chang lernt man auch die Möglichkeit des Nassfaltens kennen, mit der unter anderem ausdrucksstarke Skulpturen geschaffen werden können. Zustande kam die Ausstellung, nachdem Marlyse Born (Schweiz) und Monika Kessler (Elsass), beide von »Triogami«, Verbindung mit Martina Mundinger und Julia Reichwein vom Stadtmarketing Lahr aufgenommen hatten. Hier waren sie natürlich besonders willkommen, da das Projekt in jeder Hinsicht in das Konzept des Stadtmuseums passt.
Zur Vernissage am Freitag stellten die Vertreterinnen von»Triogami« ihre Einrichtung in Freiburg vor. Gleichzeitig führten sie in die Kunst des Papierfaltens ein. Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller hatte sich vor seiner Begrüßung bereits in der Ausstellung umgesehen. Er sieht darin eine wertvolle Bereicherung für das kulturelle Leben in der Stadt.
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. November zu sehen, mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr.
Rund um die Ausstellung
Triogami
Hinter der Bezeichnung »Triogami« verbirgt sich ein Origami-Stammtisch, der sich vor Jahren in Freiburg zusammengefunden hat. Da die Mitglieder aus dem Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Schweiz kommen, haben sie ein Wort aus den Begriffen Trio und Origami gebildet. Insgesamt soll das Projekt auch dem kulturellen Austausch zwischen den drei Ländern dienen.
Mitmach-Angebote
Im museumspädagogischen Atelier werden Werkstatt-Angebote zum Thema Origami für Kinder und Erwachsene gemacht: Sonntag, 28. Oktober, »Origami falten für Kinder und Erwachsene«; Sonntag, 11. November, »Ich fertige meine eigene La(h)rterne« – jeweils von 12 bis 15 Uhr. Für unter 18-Jährige ist das Angebot kostenlos. Erwachsene zahlen drei Euro plus ein Euro Materialkosten.