Patrozinium in Schuttern zieht Gläubige aus nah und fern an
Schuttern feierte am Donnerstag seine Kirchenpatronin. Bei der weltlichen Feier in der Offohalle war wie gewohnt der Sauerbraten, Schutterns Nationalgericht, der Renner.
Mariä Himmelfahrt ist im Elsass ein Feiertag, weshalb am Donnerstag auch wieder Freunde aus der Partnergemeinde Herbsheim den Wegnach Schuttern fanden. In Schuttern ist »Mariä Aufnahme in den Himmel« ebenfalls so etwas wie ein Feiertag. Sowohl kirchlich als auch weltlich wurde wieder groß gefeiert. Die Straßen waren festlich geschmückt mit gelb-weißen Fähnchen, bunt gefüllten Blumenvasen und kleinen Altären am Wegesrand. Allerdings trauten nicht alle dem Wetter und ließen in diesem Jahr die »Gottesmutter« und die Blumen vor ihrem Haus weg. Und jene, die darauf vertrauten, dass kein Nass von oben kommt und der Wind gemäßigt durch die Straßen pfeift, mussten hier und da dann doch einmal schnell die Vasen umstellen, bevor die Prozession durch die Straßen zog. Denn manch eine wurde einfach umgepustet.
Doch zuvor trafen sich die vielen Gläubigen aus Schuttern, der Gesamtgemeinde und aus der Region in der ehemalige Klosterkirche, um dieses besondere Ereignis zu begehen. So werfen sich auch immer viele prächtig in Schale, einschließlich den Floriansjüngern, die teilweise mit schwarzem, frisch polierten Helm und mit Koppel zur Kirche gingen. Auch der Blick in den Altarraum verriet, dass Mariä Himmelfahrt in Schuttern etwas ganz Besonderes ist. In diesem Jahr feierte neben Pfarrer Steffen Jelic, Vikar Pater Tijo Thomas Parathottiyil und dem aus Schuttern stammenden Pfarrer Werner Fimm auch der Ständige Diakon Thomas Schneeberger (im Zivilberuf Lehrer) sowie Dekan Johannes Mette das Hochfest mit.
Im Mittelpunkt des feierlichen Gottesdienstes stand neben der Kirchenpatronin und der obligatorischen Kräuterbüschel-Weihe Schutterns Kirchenchor. Der Tag ist nicht nur für die Pfarrgemeinde der Jahreshöhepunkt, sondern auch für die Sänger. Die Festpredigt hielt Dekan Mette. Während so vieles an kirchlicher Bedeutung in Deutschland und Europa abklinge, sei Mariä Himmelfahrt ein Fest, das immer mehr an Bedeutung gewinne. Den Blick auf das Fest warf Mette anhand von prägenden Symbolen des Hochfestes: Krone, Kreuz und Kräuter. Mette war übrigens Schuttern gut vertraut. Allerdings liegt sein Besuch in der Kirche schon viele Jahre zurück. Als Student im Hauptseminar führt ihn in den 90er-Jahren der Weg zur Ausgrabung.
Ein Blickfang für die Besucher war die anschließende Sakramentsprozession. Und auch in diesem Jahr standen einige Zaungäste am Straßenrand. Angeführt wurde die Prozession vom Kreuz und Schutterner Musikverein. Mittendrin das Allerheiligste unterm Baldachin, besser als Tragehimmel bekannt, sowie die Muttergottes-Statue, die von Schutterner Frauen getragen wurde. In der Offohalle ging es wie üblich mit dem Schutterner Fest, der weltlichen Feier, weiter. Hinlänglich auch als »Nudelfeschd« bekannt. Der Magnet ist ohne Zweifel Schutterns »Nationalgericht«: Sauerbraten mit Nudeln. Aber auch wer das nicht mochte, konnte sein Mittagsmahl in der Offohalle einnehmen. Dort gab es auch noch einmal ein kleines Platzkonzert des Musikvereins, das mit dem Badnerlied schloss. Bei Kaffee und Kuchen ließen es sich die Gäste gut gehen. Und Gläubige von außerhalb wunderten sich noch immer über ein Gesicht, das in Schuttern bestens vertraut ist. Richtig: Den Geistlichen hatten sie schon im Fernsehen gesehen. Werner Fimm ist nämlich öfters mit Beiträgen in K-TV präsent, einem katholischen Fernsehsender.
Am Abend ging es noch einmal in die Kirche: Der Festtag schloss mit einer feierlichen Marienvesper, mitgestaltet durch die Schola der Kirchengemeinde.