Premiere: Schwanauer Künstlertreff findet erstmals statt
Die Premiere des Schwanauer Künstlertreffs war am Samstag nicht durchgängig von idealem Wetter begleitet. Dafür erlebten die Besucher eine große Bandbreite künstlerischer Kreativität – vor allem aus der Riedkommune, aber auch darüber hinaus.
Die Idee zum ersten Schwanauer Künstlertreff stieß Künstlerin Renate Schnak aus Ottenheim an. Im Rahmen einer eigenen Ausstellung stellte sie sich die Frage: »Wäre das nicht etwas, was man auch Schwanauer Künstlerin auf etwas größerer Ebene bieten könnte?« Im Kontakt mit Ottenheims Ortsvorsteherin Silke Weber und im weiteren Verlauf auch mit Bürgermeister Wolfgang Brucker nahm der Impuls mit etwas Vorlaufzeit konkrete Gestalt an. Das Ergebnis haben die Besucher am Samstagnachmittag im und rund um den Ottenheimer Bürgersaal begutachtet.
Beiträge unterschiedlicher Art
Elf Künstler, die vorwiegend aus Schwanau selbst, beispielweise aber auch aus Neuried kamen, beteiligten sich bei der Premiere. Die Beiträge waren dabei ganz unterschiedlicher Art und erzeugten in Gänze ein breites Spektrum an Aspekten, die unterschiedliche Geschmäcker zu begeistern wusste. Inge Frenk (Ottenheim) zeigte zum Beispiel mit viel Liebe zum Detail geknüpfte Bilder, wobei der Spruch vom »stillen Kämmerlein« in diesem Fall sogar zutraf. »Ich habe mein eigenes Zimmer, in dem auch einmal die eine oder andere Arbeit stehenbleiben kann, wenn es zwischendurch mal nicht weitergeht. Das ist schon angenehm«, gab Frenk kleine Einblicke in ihr künstlerisches Wirken.
Iris Heitz (Wittenweier) lud zur Betrachtung von Bildern und Gedichten, die sie in einem eigenen Buch zusammengetragen hat, ein. Stefan Leuthner (Ottenheim) präsentierte verschiedenen Arrangements, bei denen er diverse Rebhölzer mit Flaschen- und Glasfragmenten zu verschiedenen Ebenen zusammenbrachte. Eine Kunstform, die so auch nicht überall anzutreffen ist. Renate Schnak, die seit 2012 künstlerisch tätig ist und von Susanne Holzmann (Schutterwald) viel lernte, wie sie im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger erzählte, zeigte Bilder, aber auch ganz verschiedene Stücke, zum Beispiel einen bemalten Stuhl oder aus bemalten Holzläden bestehende Objekte. Diese Form, Kunst in ganz unterschiedlicher Weise zum Ausdruck zu bringen, mit Farben und Objekten zu arbeiten – »das ist ein Anreiz, ich probiere gerne Techniken und Verschiedenes aus«, schilderte Schnak.
Bunt dekorierte Künstlertorte
Eröffnet wurde der Treff bei strahlendem Sonnenschein im Freien. »Draußen geht so etwas immer gut, wenn's nicht regnen tut«, witzelte der Bürgermeister. Brucker zeigte sich im Anschluss ebenfalls kreativ, als er eine von Damaris Weber kreierte, bunt dekorierte Künstlertorte anschnitt.
Faszinierend erwies sich der Gang über das Areal, weil es selbst zum Kunstobjekt avancierte. Aus dem Inneren des Bürgersaals betrachtet, weitete sich der Blick in die Weite des Hofs, wo das Licht in verschiedenen Facetten spielte. Silke Weber nutzte die Gelegenheit, sich im Gespräch mit den Künstlern einige Hintergründe und auch Interpretationen zu deren Kunstwerken erläutern zu lassen. »Die konkrete Aussage ist oft gar nicht so einfach auszumachen. Da schadet es nicht, direkt nachzufragen«, sagte Weber. Während Jugendfeuerwehr und Landfrauen für die Bewirtung des Nachmittags sorgten, begleiteten die Jugendmusiker des Musikvereins Ottenheim den Künstlertreff mit ihrer eigenen Kunst.