Problemlöser für knifflige Fragen

Paul Frenk. ©Foto: Hagen Späth
Erfolgreiche Azubis: Paul Frenk aus Ottenheim hat seine Ausbildung als bester Elektroniker der Handwerkskammer Freiburg abgeschlossen. Seinen Ausbildungsbetrieb lernte er schon vor dem Abitur durch Ferienjobs kennen.
Er liebt es, für knifflige Probleme Lösungen zu finden. Das kommt ihm zugute in seinem Beruf, in dem er derzeit vor allem Brandmeldeanlagen entwickelt und einbaut. Paul Frenk ist von der Handwerkskammer Freiburg als Kammersieger bei den Elektronikern ausgezeichnet worden in seiner Fachrichtung der Informations- und Telekommunikationstechnik.
Seinen Beruf erlernt hat der 22-Jährige bei der Firma Soustronic, deren Schwerpunkte die Sparten Sicherheitstechnik, Brandmelde- und Alarmanlagen sowie Zutrittskontrollen und Videotechniken sind. Frenk stammt aus Ottenheim, hat in Lahr am Scheffel-Gymnasium das Abitur gemacht und hat die Firma, die damals noch ihren Firmensitz ebenfalls in Ottenheim hatte, als mehrfacher Ferienjobber kennengelernt: „Ich habe schon mit 16 Jahren eigenes Geld verdient, das hat Spaß gemacht. Und so bin ich ein Stück weit reingewachsen, obwohl ich zuerst keine Ahnung von Elektronik hatte.“ Nach dem Abitur hat er wieder schnell den Weg in die Firma gefunden: „Der Chef ist auf mich zugekommen und hat mir das Angebot für eine Ausbildung gemacht. Da habe ich nicht lange gezögert, weil mir die Tätigkeit gut gefallen hat“, sagt Frenk im Blick zurück, wie er ins Arbeitsleben fand. Für die Ausbildung im Betrieb war dann der Chef Marco Sous selbst zuständig, aber auch Dominic Kaltenbach.
Einstieg ins Berufsleben
Die theoretischen Teile erfolgten im Blockunterricht im ersten Jahr in Lahr und Offenburg, danach in Esslingen und Bad Cannstatt. In der praktischen Prüfung mussten die Azubis ein eigenes Projekt vorstellen und dazu von der Auftragsvergabe bis zur Stellung der Abrechnung alles ausarbeiten. Frenk entschied sich für den Bereich Sicherheitstechnik und darin für eine Brandmeldeanlage. Da kam es ihm zugute, dass er mit solchen Anlagen im Betrieb viel zu tun hatte und dies auch heute noch ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist.
So entwickelt die Firma zum Beispiel Brandmeldeanlagen für ganz spezielle Belange und Erfordernisse, auch für große Hallen oder Einrichtungen: „Es ist halt ein Unterschied, ob man Rauchmelder für eine Sporthalle braucht oder eine Brandmeldeanlage für eine Küche in einem Seniorenzentrum. So gibt es zig Probleme und es ist einfach cool, dafür Lösungen zu finden.“ Die Firma Soustronic hat Marco Sous vor 20 Jahren gegründet, berichtet Frenks Chef im Saal des alten Rathauses in Meißenheim.
Der ungewöhnliche Ort für das Gespräch kommt daher zustande, dass die Firma hier vorübergehend Unterschlupf gefunden hat, nachdem der bisherige Firmensitz in Ottenheim zu klein geworden ist. Doch Sous hat schon vorgesorgt und im kleinen Gewerbegebiet neben dem neuen Rathaus eine Fläche erworben. „Wir wollen wachsen und dort auch ein Schulungszentrum einrichten“, sagt Sous, der sich mit seinen 15 Mitarbeitern seit vielen Jahren neben kleineren auch auf einen großen Auftraggeber stützen kann, den Europa-Park. Hier war seine Firma zuletzt für den Brandschutz in der Wasserwelt Rulantica im Einsatz und auch für das gerade eingeweihte Restaurant Eatrenalin.
Erfahrung sammeln
Frenk will zunächst als Geselle arbeiten und Erfahrung sammeln, bevor er sich Gedanken macht, ob er den Förderpreis für die Meisterausbildung in Anspruch nehmen will. „Ich will lernen für die Arbeit und das Leben“, sagt er und muss selbst schmunzeln bei diesem Satz. Wobei er nicht verschweigt, dass er es wichtig findet, Kollegen im Team zu haben, mit denen er sich versteht. Auch über die Arbeit hinaus, beim Handball oder beim Angeln: „Das ist ein guter Ausgleich. Bei dem einen Hobby kann ich Vollgas geben, beim anderen total entspannen.“