Puppen-Parade auf der Landesgartenschau Lahr
Ein sommerliches Intermezzo der »Puppenparade Ortenau« hat am Freitag und Samstag die großen und kleinen Besucher der Landesgartenschau (LGS) in den Bann gezogen. Im Bürgerpark wurde für alle Freunde des Figurentheaters ein kleines Open-Air-Spektakel inszeniert.
Stelzenläufer flanierten in eleganten Fantasiekostümen über die »Via Ceramica«, während zwei ältere Damen in Schwesterntracht den Passanten mit besorgter Miene auf den Puls fühlen. Vincent, der alternde Zirkusdirektor, hat derweil alle Mühe, seinen kleinen Elefanten Rudi unter Kontrolle zu halten.
Die Puppenparade Ortenau hat mit ihrem sommerlichen Intermezzo auf der Landesgartenschau einmal mehr gepunktet, auch wenn bis auf eine Ausnahme ausschließlich alte Bekannte des Festivals für Figurentheater am Start waren. Kasper und seine Freunde begeistern längst nicht nur die Kinder, die Walk-Acts fangen ahnungslose Besucher ein.
Über den Bürgerpark wehte am Freitag und Samstag der Charme der beliebten Open-Air-Tage, die sich im Rahmen der Puppenparade Ortenau längst nicht nur in Lahr etabliert haben. Obwohl das zweitägige Spektakel im Vorfeld kaum beworben hat, haben sich zahlreiche Freunde des Figurentheaters am beiden Tagen auf den Weg in den Bürgerpark gemacht.
Die in Lahr bestens eingeführte Abordnung des Ensembles »Die Stelzer« faszinierte auf seinen Rundgängen mit wechselnden Kostümen und einer zauberhaften Eleganz. Das Theater »PasParTout« überraschte dieses Mal mit einer richtigen Inszenierung um den kleinen Baby-Elefanten. Reinhold Engler und der von Benjamin Kraus und Heide Kuhl zu Leben erweckter Dickhäuter servierten ein freches und witziges Spiel, das die großen und kleinen Zuschauer immer wieder neu begeisterte.
Rudi hat seinen eigenen Kopf, er tritt seinen Dompteur auf die Füße und bespritzt die Zuschauer mit Wasser, legt so manches dickes Ei. Er tanzt und posaunt mit hoch erhobenem Rüssel, macht dabei aber nur selten das, was Engler gerne möchte.
Besuchern Puls messen
Mit skurrilem Humor wartete auch das erstmals in Lahr gastierende »Vamos Theatre« aus England auf. Marisa Gunter und Marco Nanetti präsentierten sich als durch und durch britische Sittenwächterinnen, die den Park inspizierten, mit Gießkanne und Hacke noch einmal Hand anlegten, wo sie Lücken in der Blütenbracht der Landesgartenschau entdeckten.
Sie schlüpften aber auch in Schwesterntracht, um den Besuchern mit besorgter Miene auf den Puls zu fühlen. Johannes Minuth und die »Freiburger Puppenbühne« wartete im Süden des römischen Vicus gleich mit einem halben Dutzend unterschiedlicher Abenteuer rund um Kasper, Seppel und dem weißen Hund Bello auf. Thomas Hänsel, vom Figurentheater »Marotte« aus Karlsruhe, begeisterte auf der Bühne des Bürgerparks mit zwei Inszenierungen nach den Kinderbüchern des schwedischen Autors
Sven Nordqvist.
Im Mittelpunkt der Geschichten Pettersson und sein Kater Findus, die Hühner der beiden und ein alter Fuchs, aber auch ein reichlich in die Hose gehender Campingurlaub.