Pura Vida: Halbzeitbilanz ist positiv
Die Ausstellung Pura Vida zieht Besucher auch aus dem Ausland an – und die regionale Kunstszene profitiert ebenfalls vom Austausch und der Vielfalt.
Positive Rückmeldung von vielen Seiten – so lautet die Halbzeitbilanz, die in der Villa Jamm bei einer Midissage der Ausstellung Pura Vida gezogen wurde. Plastiken der elf costa-ricanischen Künstler wurden bis dahin zwar noch keine verkauft, dafür aber einige Bilder. Unter anderem von Alejandro Rambar, der mit einer Topografietechnik aus weißem Papier präzise und klar den Menschen darstellt, erläuterten die stellvertretende Kulturamtsleiterin Valerie Silberer und die Vorsitzende des Freundeskreises Alajuela-Lahr Marlies Llombart.
Besonders erfreulich sei jedoch die Resonanz auf die Ausstellung. Nicht nur Besucher aus Lahr und Umgebung, sondern aus Frankreich, Schweden und den Niederlanden waren seit Ausstellungsbeginn in der Villa Jamm. „Es ist wichtig und wunderbar, dass die Werte und das Wissen aus anderen Kulturen durch Kunst ausgetauscht werden, und Beziehungen und Freundschaften sich vertiefen“, freute sich Llombart.
Auch die regionale Kunstszene profitiert vom Austausch, berichtete sie: Zeitgleich zur Ausstellung Pura Vida findet in der Villa Jamm das Programm „Villa Jamm Artists“ statt. Die Ausstellung der Künstler aus dem zentralamerikanischen Land inspiriere die Künstler und Künstlerinnen, die aus der Region und darüber hinaus kommen. Ihr Schaffen profitiere ganz besonders von der Vielfalt und rege die eigene Arbeit an.
Die Ausstellung Pura Vida findet seit 2001 alle zehn Jahre statt. Das zeige die Beständigkeit und Regelmäßigkeit des Austauschs zur Partnerstadt Alajuela, lobte Silberer und dankte für die gute Zusammenarbeit des Freundeskreises mit dem Stadtmuseum und dem Kulturamt.
Die Midissage wurde von der Stadtkapelle Lahr mit passenden Stücken begleitet, die Costa-Ricanerin Sofia Porras Murillo spielt auf dem Saxofon das Stück „La Cascada“ – der Wasserfall – und nahm so die Besucher musikalisch mit in ihre Heimat. Marlies Llombart führte die rund 50 Anwesenden durch die Ausstellung im Erdgeschoss und dem Gewölbe. Diese steht unter dem Motto „Freiheit und Unabhängigkeit“ zum Anlass der 200-jährigen Unabhängigkeit des Landes, die vergangenes Jahr gefeiert wurde. Die in Lahr bekannte Künstlerin Leda Astorga drückt mit ihren rundlichen Frauenfiguren eine Befreiung von konventionellen Körperstandards aus, die dargestellten Frauen sind mit sich im Reinen.
Die feinen Marmor-Skulpturen von Aquiles Jiménez hingegen spiegeln die Freiheit in der costa-ricanischen Natur wider. Er ist in Lahr kein Unbekannter: Eine seiner Skulpturen wurde im Rahmen des Bildhauersymposiums 2011 auf dem Rathausplatz ausgestellt.
Pura Vida
Die Ausstellung findet noch bis Sonntag, 25. September, statt und ist immer donnerstags und freitags von 14 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Ein Ausstellungskatalog kann vor Ort erworben werden.