Regenüberlaufbecken für mehr sauberes Wasser in Sulz
Das Regenüberlaufbecken in Sulz ist von Mitgliedern des Technischen Ausschusses, des Sulzer Ortschaftsrats und Vertretern der Verwaltung begutachtet worden. Für Baubürgermeister Tilmann Petters bestünden keine Zweifel mehr. „Es war Handlungsbedarf angesagt.“
Die Mitglieder des Technischen Ausschusses, des Sulzer Ortschaftsrats und Vertreter der Verwaltung haben sich am Mittwoch am Schützenhaus das neue Regenüberlaufbecken angeschaut. Ingenieure des Büros Wald und Corbe gaben Auskunft über die Anlage, die auf einer Fläche von 2400 Quadratmetern gebaut wurde.
Am mehr als drei Millionen Euro teuren Regenüberlaufbecken, das anfangs durch seinen Standort in einem Biotopgebiet am Schützenhaus auch Kritiker auf den Plan gerufen hatte, hat Baubürgermeister Tilmann Petters keine Zweifel mehr. „Es war Handlungsbedarf angesagt“, betonte Petters, der beim Vor-Ort-Termin auf die Vorgeschichte der Planungen einging. Mit der Anlage sollte für das Kanalsystem in Sulz eine optimale Lösung gefunden werden.
Auf den Sulzbach und die Schutter gingen die Ingenieure des Planungsbüros ein. Geschäftsführer Peter Kirsamer und Fachbereichsleiterin Julia Krieckmeyer erläuterten am Bauwerk das komplizierte technische Innenleben des Regenüberlaufbeckens, das in der Lage sein soll, die Mischwasser der Häuser in Sulz, der Gewerbebetriebe und der Niederschläge in einer ersten Stufe zu reinigen, um es auf dem Weg über Sulzbach und Schutter zur Kläranlage in Lahr zu führen.
Die Anlage schaffe eine Reinigungsleistung von rund 95 Prozent, erläuterten die Planer. Eingebaut sei ein Mischsystem mit einem Wirbelschachtbecken, so die Erklärungen, konzipiert als Durchlaufbecken mit Klärüberlauf und Beckenüberlauf. Der Innendurchmesser wurde mit 28 Metern angegeben, die Ableitung erfolge mit 30 Liter pro Sekunde ins Mischsystem der Stadt Lahr. Die technischen Erfordernisse seien notwendig, weil Sulz kein Trennwassersystem habe. Die ökologischen Auflagen seien den Vorgaben des Landratsamts geschuldet, erläuterten die Ingenieure.
Laut Udo Lau vom Tiefbauamt der Stadt kosten Planung, Bau und Ausgleichsfläche der fast fertigen Anlage etwa 3,5 Millionen Euro. Der Bau habe Ende 2020 begonnen, die Fertigstellung und Inbetriebnahme sei für Ende des laufenden Jahres geplant.
Warum man in Sulz bisher keine Trennsysteme installierte, wollte Dorothee Granderath (Grüne) wissen. „Dann hätten wir alle Hausanschlüsse ändern müssen“, so die Auskunft der Ingenieure.
Petters erinnerte daran, dass in den 1990er-Jahren mit den Planungen für ein Regenüberlaufbecken begonnen worden sei. Das Bauwerk werde jetzt an einem anstatt statt an zwei Standorten verspätet umgesetzt. Die neue Anlage, so der Bürgermeister, sei bestens für die Abwasserbeseitigung geeignet. Dies bestätigte auch Peter Kirsamer, der der zweistufigen Anlage die besten Noten ausstellte, eine optimale Reinigung versprach, um die Gewässer von Sulzbach und Schutter „ein Stück weit sauberer zu machen“.