Reichenbach trauert um »Adler«-Wirtin Erika Fehrenbacher
Reichenbach trauert um Erika Fehrenbacher. Die Alt-»Adler«-Wirtin ist in der vergangenen Woche im Alter von 88 Jahren verstorben. Ihr Name und Lebenswerk sind untrennbar mit dem Aufstieg des Gasthauses »Adler« verbunden.
In ihrer Jugend gehörte Erika Fehrenbachers Liebe dem Theaterspiel. Unter ihrem Mädchennamen Rappenecker feierte sie auf der Bühne des »Adler«-Saales als »Geierwally« und in vielen anderen Rollen wahre Triumphe. Damals ahnte sie nicht, dass das Gasthaus in Reichenbach zu ihrem Lebensinhalt werden würde.
Lehre als Bürokauffrau
Nach ihrer Schulzeit machte Erika Fehrenbacher zunächst eine Lehre als Bürokauffrau und arbeitete als Buchhalterin bei der Firma Zigarren-Krämer in Seelbach. Anfang der 50er-Jahre lernte sie Otto Fehrenbacher, den Junior des »Adler«, kennen und lieben. Die beiden heirateten am 15. August 1952. Sie bekamen drei Kinder: Ursula, Otto und Karin.
Holzhandel als zweites Standbein
Um in ihrem neuen familiären und beruflichen Umfeld mithalten zu können, erlernte Erika Fehrenbacher im »Löwen« in Lahr den Beruf als Köchin. Otto und Erika Fehrenbacher übernahmen im Jahr 1953 das Gasthaus »Adler«, dem viele Jahre ein Holzhandel angeschlossen war. Mit Elan und Schaffensfreude setzte sie Marksteine der gastronomischen Entwicklung und machten das einst einfache Dorfgasthaus zu einem weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannten Restaurant und einem gesuchten Hotel.
Festliche Gala-Abende
Nach gründlichen Renovierungen und der Errichtung eines neuen, modernen Saales wurde der »Adler« zu einem gesuchten Lokal mit Kegelbahn und zum Schauplatz vieler gesellschaftlicher Ereignisse. Die festlichen Gala-Abende an Fasnacht, Konzert- oder Heimatabende in der Urlaubssaison sind bis heute bei vielen Reichenbachern in guter Erinnerung. Zu ihrer täglichen Arbeit zählte auch die Ausbildung und Betreuung vieler Lehrmädchen.
Im In- und Ausland bekannte Adresse
1983 übernahm Sohn Otto mit seiner Frau Pia das Hotel-Restaurant und machte es zu einer im In- und Ausland bekannten Adresse. Auch nachdem Enkel Daniel und seine Frau Kerstin das Restaurant übernahmen, blieb Erika Fehrenbacher ihrer Arbeit im »Adler« bis kurz vor ihrem Tod treu. Nach dem Tod ihres Mannes Otto 1996 widmete sie sich mit aller Kraft ihrer größer gewordenen Familie, den Kindern, Enkeln und Urenkeln. Sie übernahm viele Aufgaben in Hotel und Küche und blieb so für die vielen langjährigen Stammgäste eine geachtete und beliebte Ansprechpartnerin.
Kraft im Glauben gefunden
Zeit für Hobbys blieben ihr bei dieser Tätigkeit nicht. Kraft für ihr Leben fand sie im Glauben. Ihre Begegnung mit Papst Benedikt XVI. bei dessen Kurzbesuch auf dem Flugplatz Lahr erfüllte sie mit großer Freude.
Am Donnerstag, 23. November, wird Erika Fehrenbacher zur letzten Ruhe gebettet. Das Seelenamt mit Verabschiedung beginnt um 15 Uhr in der Pfarrkirche St. Stephanus.