Reichenbacher „Schergässler“ laden zum Schlachtfest ein
Die Reichenbacher „Schergässler“ haben zum Schlachtfest eingeladen und deftige Speisen im Zunftlokal „Nörgler“ serviert.
„Schwein gehabt“ war im wahrsten Sinn des Wortes das Motto, unter dem sich am Samstag viele Mitglieder und Freunde der Reichenbacher „Schergässler“ aus Nah und Fern im Zunftlokal „Nörgler“ in Reichenbach eingefunden hatten. Die Fasentzunft hatte bereits zum 18. Mal zu diesem herbstlichen Ereignis eingeladen – ein Zeichen, wie auch in heutiger Zeit Traditionen entstehen und weiterleben.
In aller Frühe waren Jürgen und Matthias Wieseke mit einigen Ehrenzunfträten bei der Arbeit, viele Helferhände wurden gebraucht. Beispielsweise als Schlachthelfer und vor allem als Küchenpersonal, denn da gab es Zwiebeln und Knoblauch zu schneiden, Kartoffeln zu schälen und alles vorzubereiten. Dank dieser tatkräftigen Mithilfe wurden am Mittag nach traditioneller Art die Schlachtplatten mit üppigen kräftigen Speisen wie Metzelsuppe, Kesselfleisch, Blut- und Leberwurst, Kartoffelpüree und Sauerkraut serviert.
Das deftige Essen, der Apfelmost und verschiedene Obstler als „Verdauerle“ ließen bei den Gästen der „Schergässler“ keine Wünsche offen. Da ist es kein Wunder, dass die Narren und ihre Freunde in froher Runde bis in den frühen Abend hinein beieinander blieben, von alten Zeiten erzählten, gemeinsame Erinnerungen hervorkramten und Pläne für die kommende Fasnachtssaison schmiedeten.
Frühere Zeiten
Zu früheren Zeiten fanden im Spätherbst nahezu in jedem Haus und Hof des Dorfs wie überall im Schwarzwald die Hausschlachtungen statt, um für den langen Winter mit „Schweinernem“ gerüstet zu sein. Viele erinnerten sich an die unzähligen notwendigen Vorbereitungen, das Einkaufen der Gewürze wie Koriander oder Majoran, die Aufregung, wenn der Hausmetzger anrückte und beim Schlachten Kinder manche Tränen vergossen, denen aber dennoch hinterher bei der „Metzelsuppe“ das Essen schmeckte. Heute sind diese deftigen Schlachtfeste mit ihrem geschäftigem Treiben und ihren Spezialitäten kaum noch zu finden. Oberzunftmeister Thomas Fischer dankte allen, die zum Gelingen des Schlachtfests beigetragen hatten.