Friesenheim - Oberschopfheim

Rekord: 308 wollten spenden

Wolfgang Schätzle
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15. August 2013
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Sie folgten dem Ruf »Biker spenden Blut« und sorgten mit dafür, dass am Dienstagnachmittag in Oberschopfheim ein Rekordergebnis erzielt werden konnte. ©Wolfgang Schätzle

Rekordergebnis beim Blutspenden in Oberschopfheim: 308 Spendenwillige kamen, 279 Blutkonserven konnten gewonnen werden. Für die hohe Teilnehmerzahl sorgte auch die Aktion "Biker spenden Blut".

Friesenheim-Oberschopfheim. »Einfach phänomenal«, meinte einer der über 50 Helfer, darunter 28 Aktive des DRK-Ortsverein Friesenheim und 15 Freiwillige, am Dienstagabend, als das Ergebnis der 50. Blutspende-Aktion in Oberschopfheim feststand. In den vergangenen beiden Jahren konnte die 200er-Marke nicht mehr geknackt werden. Beide Male kamen exakt 185 Spendenwillige, 172 Blutkonserven konnten jeweils gewonnen werden. Die Jubiläumsaktion stellte nun alles in den Schatten, weshalb auch das ungewohnt hohe Personalaufgebot des Ortsvereins, der vor allem diesmal viele Freiwillige zur Unterstützung in seinen Reihen hatte, zeitweise durchaus ins Schwitzen kam. Denn am Dienstag fanden 308 Spendenwillige den Weg nach Oberschopfheim in die Auberghalle. 279 Blutkonserven konnten gewonnen werden – Rekord für Oberschopfheim! Und noch einen Rekord gab es zu verzeichnen: 51 Erstspender – auch das gab es noch nie!

Dabei ist es eigentlich im Sommer immer schwierig, genügend Blutspender zu finden. Viele ziehen Schwimmbäder, Baggerseen, Eiscafés und Biergärten vor. Andere sind auf Urlaubsreise. Dass in diesem Jahr das Ergebnis höher ausfallen könnte, davon wurde im Vorfeld zwar ausgegangen. Schon wegen der Aktion »Biker spenden Blut« (siehe Artikel unten auf dieser Seite. Aber diese Zahlen hatte niemand erwartet. Hans-Peter Reiß vom Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen ging am Nachmittag noch von etwa 200 Spenden aus, etwas mehr als der Schnitt, der zuletzt auf jährlich 177 gesteigert werden konnte, was zugleich rund 8700 Spenden für Oberschopfheim in den vergangenen 50 Jahren bedeuten würde. Durch den großen Andrang dürfte diese Zahl nun aber bei gut 8800 gewonnenen Blutkonserven liegen.

Dankes-Urkunde

Die 50. Aktion in Oberschopfheim war auch Anlass für Reiß, in Oberschopfheim zu sein. Er würdigte den Ortsverein, dem er ein großes Engagement bescheinigte, für seine Unterstützung der Blutspende-Aktionen in den vergangenen fünf Jahrzehnten in Oberschopfheim und überreichte Bereitschaftsleiter Ralf Geissler eine Dankes-Urkunde. Geissler konnte übrigens bereits im November eine Auszeichnung für 50 Jahre Blutspende in Friesenheim in der Sternenberghalle von Reiß entgegennehmen. Drei Aktionen im Jahr zu organisieren – zwei in Friesenheim, eine in Oberschopfheim – sei eine tolle Leistung, so Reiß.

Der Blutspende-Referent erinnerte noch einmal an die Anfänge des Blutspendens im Roten Kreuz 1958 und an den Start in Oberschopfheim, wo am 13. Februar 1963 zum ersten Mal Blut gespendet werden konnte. 135 Spenden standen damals zu Buche, die in den Folgejahren kontinuierlich gesteigert werden konnten.

Die Aktionen fanden in den ersten Jahren noch in der Oberschopfheimer Schule statt, erinnerte sich Ortsvorsteher Michael Jäckle, der damals als Rotkreuzhelfer mit anpackte. Auch er lobte das Engagement der Friesenheimer Rotkreuzler wie auch zuvor Bürgermeister-Stellvertreterin Charlotte Schubnell.

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Dass bei der Blutspende-Aktion in der Oberschopfheimer Auberghalle ein Rekordergebnis erzielt werden konnte, ist auch mit der Verdienst der Motorradfreunde Oberrhein (MFO), die am Wochenende bei ihrem Motorrad-Treffen am Lendersbach (wir berichteten) zur Aktion »Biker spenden Blut« aufgerufen hatten. Eine Idee, die Willi Gnacke – Gründungsmitglied und sieben Jahre Vorsitzender der Motorradfreunde Oberrhein – aus dem Allgäu mitgebracht hatte. Dort war er beruflich 18 Jahre fern der Heimat. Dun ist er seit Mai dieses Jahres wieder in die Region zurückgekehrt. Fünf Jahre hatte er zuletzt solche Aktionen mit dem Motorradclub Argenbühl in Hatzenried mitgemacht, erzählte er dem Lahrer Anzeiger vor dem »Olympia«, wo sich die Motorradfreunde treffen wollten, bevor sie im Konvoi an der Auberghalle vorfuhren. Und die Biker kamen. Mit rund 20 hatte Gnacke gerechnet, 44 wurden es, die dem Ruf folgten.

»Eine gute Sache«

Nicht nur eigene Vereinsmitglieder, auch das Rapsöl-Racing-Team aus Hohberg schloss sich mit rund 15 Motorradfahrern der Aktion an. Einer von ihnen war Patrick Ehret aus Oberschopfheim: »Das ist eine gute Sache, eine super Aktion, deshalb haben wir spontan Ja gesagt.« 2008 sei er zum letzten Mal Blut spenden gewesen, verrät er.

Auch zwei Nordfriesen waren mit dabei, eigentlich sogar drei. Allerdings lebt Norbert Hansen seit gut 30 Jahren in der Ortenau und Mitglied im MFO. Er habe schon einmal Blut gespendet, aber das sei mindestens zehn Jahre her. Seit 15 Jahren kommt Reimund Johannsen aus Köldenbüttel zu den Motorradtreffen am Lendersbach. Er und sein Freund Reiner Thomsen aus Viöl, der 38. Mal am Lendersbach-Treffen teilgenommen hatte, waren noch nicht abgereist, weshalb sie an der Aktion teilnehmen wollten. Zudem wollten sie schon immer Blut spenden, jetzt sei die Gelegenheit dazu.

So wie sie dachten viele, denn die Mehrheit der insgesamt 51 Erstspender am Dienstag stellten die Motorradfahrer. Allerdings hatte die Sache ein Tücke. Einige wenige konnten dann letztlich doch nicht spenden, da als Erstspender ein Personalausweis unerlässlich ist. Wohl denen, die noch schnell nach Hause fahren konnten, um ihn zu holen. Reiner Thomsen, den alle nur »Deddel« nennen, durfte. Reimund Johannsen dagegen nicht – er war einer von jenen, die ihren Personalausweis nicht dabei hatten. Übrigens:

Einigen gefiel es offensichtlich beim Blutspendetermin recht gut. Immerhin fuhr erst weit nach 21 Uhr das letzte Motorrad, eine Harley Davidson, von der Auberghalle weg.

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