Den Bau einer Longierhalle hat der Reit- und Fahrverein (RFV) Ottenheim längere Zeit gewissenhaft vorbereitet. Vor allem Bernd Hamm, einstiger RFV-Vorsitzender, hatte sich des Projekts hinsichtlich Planung und Kostenkalkulation federführend angenommen. Im September 2017 wurde das Vorhaben erstmals öffentlich vorgestellt. Auf dem Areal an der Rheinstraße nördlich der Reithalle soll die neue Longierhalle im Rahmen der zweiten Änderung des Bebauungsplans »Sportgebiet Muhrschollen« entstehen. 

Die Fläche ist rund 0,46 Hektar groß und umfasst den »Dreispitz« beim RFV-Natursportpark. Eine Halle mit der Firsthöhe von vier beziehungsweise sieben und einem Durchmesser von maximal 20 Metern und maximaler Grundfläche von 314 Quadratmetern stecken die Rahmendaten des Rundbaus ab. Viel Holz und ein festes Dach sollen verwendet werden. Der Anschluss an Strom und Wasser kann problemlos bewerkstelligt werden. 

Bei den Kosten des Großprojekts liegt man bei rund 213 000 Euro. Finanziert wird das Ganze über einen Zuschuss des Badischen Sportbunds (51 000 Euro), den der Verein drei bis vier Jahre vorfinanzieren wird. Dazu kommen ein Zuschuss der Gemeinde Schwanau (25 Prozent, maximal 53 250 Euro), der Sparkassen-Stiftung (90 000) sowie ein Restteil an Eigenmitteln (rund 9000). Vorteil und Zweck der neuen Longierhalle ist einerseits, im Herbst und Winter den Trainingsbetrieb in der Reithalle zu entlasten. Zum anderen bietet die neue Halle weitere zusätzliche Möglichkeiten für spezielles Training im Longenbereich.

»Hier passiert viel«

Mit dem feierlich zelebrierten Spatenstich fiel am Freitagnachmittag der Startschuss für den Neubau. Gundolf Fleischer (Freiburg), Präsident des Badischen Sportbunds (BSB), rief in Erinnerung, was der RFV Ottenheim seit 2000 an baulichen Maßnahmen auf seinem Areal umgesetzt hat. Abreiteplatz, Neubau Reithalle und Reiterturm, Richterhaus, diverse Maßnahmen im und am Reiterstübchen waren nur eine kleine Auswahl. »Hier passiert viel«, lobte Fleischer, der unter anderem auch Martin Frenk die Referenz erweisen wollte. Der RFV-Vorsitzende ist auch Geschäftsführer beim Pferdesportverband Südbaden und setzt sich für die Belange der Vereine mit viel Leidenschaft ein. Fleischer kündigte an, dass der BSB-Zuschuss baldmöglichst zur Auszahlung kommen werde. 

Schwanaus Bürgermeister Wolfgang Brucker nannte Zuschüsse für die Vereinsarbeit »mit am besten angelegtes Geld«. Die kommunalen Gremien hätten mit der Änderung des B-Plans »Muhrschollen« ein klares Zeichen zur Unterstützung gesetzt, das neue Vorhaben werde weitere Voraussetzungen für RFV-Erfolge legen. Jürgen Schnebel (Neuried) sah das Projekt von der praktischen Seite: »Die Halle ist ein weiterer Meilenstein innerhalb des Ausbaus der gesamten Anlage«, merkte der Präsident des Pferdesportverbands Südbaden an. Aus seiner Sicht sei der RFV-Natursportpark »eine der idyllischsten Anlagen in der Umgebung«.