Roger Siffer und das Theatre de la Choucouterie auf der LGS
Non Stopp, Schlag auf Schlag ging es am Samstag auf der Landesgartenschau im Zelt der E-Werk Bühne zu. Das heißt, Roger Siffer und sein Theatre de la Choucouterie gönnten ihrem Publikum keine Pause.
Das war natürlich ganz im Sinne der etwa 1000 Gäste. Zwei Stunden feierten sie das Straßburger Ensemble Roger Siffer und sein Theatre de la Choucouterie und wenn es nach ihnen gegangen wäre, hätte es durchaus noch länger gehen können. Das Publikum war wie das Programm breit gemischt und das macht den Reiz des Ensembles aus. Das hieß, es waren alle Geschmacksrichtungen, vom Volkslied über alte und moderne Schlager, bis hin zu Rock und Pop, vertreten.
Lieder in Elsässisch
Volkslieder und Schlager wurden dabei in deutscher oder französischer Sprache, aber auch viel in Elsässisch vorgetragen, was beim Publikum besonders gut an kam, den Siffer beherrscht diese Sprache, wie auch Einig in seinem Ensembles lupenrein. Dies trifft besonders auf die vielen Anekdoten zu, die er oder seine Mitspieler zwischen den einzelnen Stücken zum Besten gaben.
Selbst wenn sie bekannt waren, auf Elsässisch regten die Pointen immer wieder zum Lachen an. Man verzieh ihm auch, trotz einiger Proteste, dass er die Badener als »Schwobe« bezeichnete, zumal er eine gute Entschuldigung dafür hatte. Ironie ist ein Bereich, den er gekonnt beherrscht, ob in den von ihm selbst komponierten und getexteten Liedern, zum Beispiel einem »Schnaderhüpfel«, bei dem der Refrain vom Publikum mitgesungen wurde oder in den vielen kleinen Geschichten, mit oft tiefgründigem Humor.
Hinzu kam, dass er und sein Ensemble laufend und mit erstaunlicher Geschwindigkeit die Kostüme wechselten. Die originellen Aufmachungen unterstrichen die Texte der Lieder, besonders aber die Mode der jeweiligen Zeit. So traten die Sänger zum Beispiel in den italienischen Farben auf, als sie die etwas abgeänderte italienische Nationalhymne sangen.
Man konnte das Schmunzeln der Zuhörer im dunklen Zelt erahnen, als das Lied mit der Bemerkung angekündigt wurde, dass man es singen will, weil man die Italiener bemitleide, da sie sich noch nicht einmal für die Fußballweltmeisterschaft qualifiziert hätten.
Zugabe gefordert
Das Theatre Choucouterie bedeutet jedoch nicht nur Musik und Gesang, sondern auch Tanz und Akrobatik. Die Tänze, in denen Geschichten erzählt oder glossiert wurden, waren jeweils eine Augenweide für die Zuschauer. Besonders aber auch die akrobatischen Vorführungen im Einklang mit der entsprechenden Musik.
Wie zu erwarten, wollte das Publikum am Ende des geplanten Programms die Künstler noch nicht von der Bühne lassen. Wie von ihm und seinem Ensemble gewohnt, sangen sie zum Schluss noch »Die Gedanken sind frei« in deutscher und französischer Sprache. Das bekannte Lied, das aus dem Jahr 1790 stammt, hinterließ bei allen Beteiligten eine gewisse Rührung.
Als das Publikum aber immer noch nicht gehen wollte, wurde er deutlich mit: »Jetzt mache ner, dass ner Heim kumme«. So endete die Veranstaltung wie sie begonnen hatte: mit einem Lacher.