Ruhestand: Wolfgang Meier, Rektor Geroldsecker Schule
Die Liste ist beeindruckend: Wolfgang Meier war 25 Jahre Rektor der Friedrichschule, aus der die heutige Geroldsecker Schule entstand. Dazu war er acht Jahre geschäftsführender Rektors der Lahrer Schulen.
Am Montag wurde Wolfgang Meier in der Turnhalle des Grundschulgebäudes in den Ruhestand verabschiedet. Gabriele Weinrich, Schulamtsdirektorin aus Offenburg, stellte am Ende ihrer Würdigung die entscheidende Frage: »Wie schafft man das alles?« Gemeint waren – neben der nicht einfachen Aufgabe aus der früheren Friedrichschule die heutige Geroldsecker Schule zu schaffen – das Amt des geschäftsführenden Rektors aller Lahrer Schulen und Aufgaben im Ausschuss für Soziales Schulen und Sport sowie im Interkulturellen Beirat.
Dabei hatte Meier den Anspruch, »jedem Kind gerecht zu werden«, wie Weinrich aus einer Bewertung aus nicht allzu ferner Vergangenheit zitierte. Der Neubau der Grundschule und eine Integration der auseinander liegenden Gebäude zur Geroldsecker Schule waren eine komplexe Aufgabe. Meier als Rektor schuf auch die verlässliche Grundschule und das Elterncafé. Und er war ein Lehrer, der ankam, so Weinrich: »Als Vertretungslehrer erzeugte er Jubelrufe.«
Lahr, das Schuttertal und das Ried hat Meier, nach dem Zweiten Staatsexamen als Grund- und Hauptschullehrer in Göppingen, gut kennengelernt. Er war Mitte der 80er-Jahre zunächst hauptberuflicher Vertretungslehrer im alten Lahrer Landkreis, dann Konrektor der Luisenschule, dann der Friedrichschule und 1993 Rektor der späteren Geroldsecker Schule.
Dinosaurier und Gentleman
Sozialbürgermeister Guido Schöneboom würdige Meier einerseits als »Dinosaurier« und anderseits als den »Gentleman unter den Lahrer Direktoren«. Mit dem Dinosaurier war die lange Erfahrung gemeint – mit dem Gentleman der kollegiale Umgang Meiers, der als Schlichter und Vermittler zwischen den Schulen und der Verwaltung immer positiv gewirkt habe. Daher war Schöneboom auch erfreut, das der Pensionär Meier im Ausschuss und Beirat weiter wirken möchte.
Alles was gesagt wurde, drückte der scheidende Rektor gegenüber den Schülern am Anfang des Redemarathons einfach so aus: »Ihr geht jetzt ganz leise raus.« Die Reden der Erwachsenen seien für die Schüler »ja nicht spannend«. Das gelang tatsächlich. Die vielen Schüler, die zur internationalen Begrüßung auch gesungen und getanzt hatten, verließen die Halle auf Zehenspitzen.
Der Tipp der »Maîtrise vocale« war angesichts der nahenden Sommerferien sicher gut getroffen: »Pack die Badehose ein«, sangen die Schüler aller Grundschulen. Einige Mitglieder des Chores sagten auch mit einer kleinen Geste mehr, als es alle Redner später vermochten. Sie begrüßten die Gäste – neben Meier Vertreter des Schulamtes, des Kollegiums, anderer Schulen und der Stadtverwaltung – mit den meisten Sprachen Europas, dazu auf Thai, Arabisch und Türkisch.
Für das Engagement dankten Günter Ugi als Schulrektor in Lahr, Personalrat Klaus Schmidt, die Elternbeiratsvorsitzende Sabrina Bibbo, Berivan Khalaf für den Freundeskreis der Geroldsecker Schule und das gesamte Kollegium.