Schärmies in den Startlöchern
33 – diese Schnapszahl bringt Narren grundsätzlich aus dem Häuschen. In diesem Jahr sind es die Mietersheimer Schärmies, die diesen runden Narrengeburtstag feiern. Das närrische Wochenende vom 22. bis 24. Januar steht ganz im Zeichen der lustigen Wühlmäuse.
Der erste Tag des Geburtstagswochenendes, der kommende Freitag, 22. Januar, ist geladenen Gästen eines Festbanketts vorbehalten. An diesem Abend gibt es neben Vereins- und Verbandsehrungen auch eine Landesehrung für Ehrenoberzunft-
meister Reinhard Schmidt.
Richtig los geht’s am Samstag, 23. Januar, mit einem Schweizer Abend im Bürgerhaus. Durch die Mitgliedschaft im Ortenauer Narrenbund (ONB), der freundschaftlich mit dem Schweizer Hefari, Dachorganisation der Schweizer Fasnacht, verbunden ist, haben die Schärmies viele Freundschaften ins Nachbarland geschlossen.
Höhepunkt des Abends dürfte der Auftritt des Einschellervereins Höfe mit einem etwas anderen Glockenspiel sein. Die Einscheller eröffnen in der Schweiz die Fasnacht traditionell mit einem Joch, das mit riesigen Kuhglocken behängt ist. Auch der Partnerverein Fidelitas Wollerau und die Guggenmusik Robehuuse Wetzikon haben für diesen Abend mit Auftritten zugesagt und werden sich mit den Schärmies-Dudlern und den Showtänzen der Schärmies und der Feuerwehr abwechseln. Eintritt ist an diesem Abend frei.
Das Programm am Sonntag, 24. Januar, beginnt um 9.30 Uhr mit einer Narrenmesse im evangelischen Gemeindehaus, zelebriert von Pfarrer Ulrich Henze. Um 11 Uhr wird das Narrendorf mit einem Guggenmusik-Festival eröffnet, um 12 Uhr gibt es einen Zunftmeisterempfang, und von 14 Uhr an ziehen rund 53 Gruppen mit 2200 Narren in einem Umzug durch die Mietersheimer Straßen. Die Lahrer Narren aller Gruppierungen haben geschlossen ihre Teilnahme zugesagt. Auch die Mitgliedszünfte des ONB, wo Schärmies-Oberzunftmeister Ralf Burgmeier Jugendleiter ist, wollen bis auf eine alle teilnehmen.
Im Narrendorf bieten Vereine, Familien und Imbissbetriebe in 18 Zelten und Buden allerlei Leckereien an. Die Schärmies betreiben auf dem Platz vor dem Bürgerhaus ein großes Bar-Zelt.
So ein Narrenfest kostet Geld. Und während in früheren Jahren damit die Zunftkassen gefüllt wurden, müssen die Veranstalter heutzutage fürchten, dass sie Festtage mit einem Minus abschließen. »Ohne Sponsoren geht das heute alles gar nicht mehr«, sagt Oberzunft-
meister Ralf Burgmeier, der bereits seit 23 Jahren an vorderster Front der Schärmies steht. Aber die Mietersheimer Wühlmäuse haben Geldgeber gefunden. Hauptsponsor ist die Sparkasse Offenburg/Ortenau, die 5500 Euro aus der Regionalstiftung zuschießt. Auch die Volksbank Lahr, die Ulmer Brauerei, Mosolf und andere unterstützen die Zunft.
Allerdings ist der größte Teil des Geldes auch schon wieder ausgegeben. »Wir hatten in letzter Zeit großen Zuwachs«, berichtet Burgmeier. »An sich ist das ja positiv, aber wir mussten sechs neue Hästräger und sieben neue Musiker einkleiden, drei neue Holzmasken und Instrumente kaufen.« Ohne Sponsoring wäre das gar nicht möglich gewesen.
»Wir versuchen, bei unserem Fest den Spagat zwischen Tradition und Moderne zu schaffen«, erklärt Burgmeier. Gemeint ist damit die Spanne von traditioneller Straßenfasnacht im kulturellen Sinn bis hin zur Party mit viel Remmidemmi. Eines – darauf legen die Veranstalter großen Wert – wird es aber sicher geben: »Wir achten auf den Jugendschutz und fragen lieber einmal mehr als einmal zu wenig nach dem Ausweis.«
STICHWORT
Parkplätze
Zum Umzug der Schärmies am Sonntag, 24. Januar, werden viele Besucher erwartet. Für Busse ist der Parkplatz der Hochschule für Polizei in der Vogesenstraße vorgesehen. Von dort wird es einen Pendelverkehr in die Ortsmitte geben. Autofahrer werden gebeten, ihre Fahrzeuge auf den Parkflächen des Fachmarktzentrums abzustellen.jam