Schaurige Gestalten treiben in Schuttern ihr Unwesen
Hexen, Dämonen, Geister, Teufelsfurien und andere Teufelsgestalten zogen bei Fackellicht durch Schutterns Straßen. Rund 1800 Hästräger kamen am Freitag zum neunten Nachtumzug der Narrenzunft „Kruttstumpe“ Schuttern.
Wenn der letzte Linienbus nach Schuttern einfährt und mit ihm eine Schar „Krabben“, dann ist es nicht mehr weit hin zum nächtlichen Spektakel. Zum neunten Mal lud am Fasnachtsfreitag die Narrenzunft „Kruttstumpe“ zu einem Nachtumzug ins kleine Klosterdorf Schuttern ein.
Mitten im Dorf thronte die vergangenen Jahre das Piratenschiff der privaten Narrengruppe „S'Grotteloch“ als „Moderations-Wagen“, doch in diesem Jahr fand das Schutterner Nacht-Spektakel erstmals ohne „Bläck Elli“, wie das Schiff genannt wurde, statt. „Bläck Elli“ hat längst einen festen Ankerplatz gefunden.
Würdiger Ersatz
Die Honoren aus Lokalpolitik und der Narrengemeinde hatten jedoch in diesem Jahr einen würdigen Ersatz gefunden. Statt auf der Reling von „Bläck Elli“ hatte man sich nun auf der Terrasse einer „Havanna-Bar“ eingefunden. Und mittendrin Moderator und Ehrenzunftmeister Alfons Finner, der Schiffserbauer und „Grotteloch“-Chef Roland Herzog dankte, der den Schutternern nun auch die rollende Bar zur Verfügung stellte.
Derweil wurde bei der Klosterkirche ein Feuer entfacht. Dort werden nämlich die Fackeln entzündet, die den Nachtumzug, der darum oft auch als Fackelumzug deklariert wird, begleiten. Auch Achim Nißle war schon vor Ort in seiner Rolle als „Dorfbott“. Traditionell obliegt es nämlich dem „Dorfbott“ die Narren anzuführen. Gleich im Schlepptau die Guggemusik „Brändbach-Hupä“ Bräunlingen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis, die zum ersten Mal in Schuttern als Gäste dabei waren. Mit vorne dabei auch eine der jüngsten Zünfte. Die „Grezehusemer Grezehexen“ aus dem Breisacher Stadtteil Grezehausen wurden 2012 gegründet.
Eigengewächse
Zum ersten Mal beim Nachtumzug dabei waren auch die 1995 gegründete Zunft der „Kürnach-Hexen“. Allerdings als der Umzug noch am Fasnachtssamstag stattfand, waren die Kürnach-Hexen häufiger in Schuttern. Erstmals spielte in Schuttern auch eine Schweizer Guggemusik auf. Nämlich die 1980 gegründete „Wiibergugge Rätsch-Beeri“ aus Basel. In deren Reihen waren auch zwei Schutterner Eigengewächse, die nicht nur bei den Gugge, sondern auch noch bei den „Krutthexen“ aktiv sind.
Entlang des Umzugwegs trieben jede Menge Hexen, Dämonen, Geister, Teufelsfurien sowie andere teuflische Gestalten ihr Unwesen. Unter den insgesamt 81 Zünften, Gruppen und Musikformationen waren natürlich auch Zünfte aus der Großgemeinde Friesenheim vertreten. Nach etwas mehr als zwei Stunden verlagerte sich Narrentreiben in und um die Offohalle bis weit in die Nacht hinein.