Schlössle-Konzert: 1000 Jahre Friesenheim und Heiligenzell«
Hochkarätige Musik gab es am Freitag in der Sankt-Georg-Kapelle. Drei exzellente Musiker beendeten die Reihe der Schlössle-Veranstaltungen anlässlich »1000 Jahre Friesenheim und Heiligenzell«.
»Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu bereiten.« Mit diesem Zitat des griechischen Philosophen Aristoteles führte Heiligenzells Ortsvorsteher Gerold Eichhorn am Freitag zum fulminanten Abschluss der Veranstaltungen zur Reihe 1000-Jahre im Heiligenzeller Schlössle ein.
Eichhorn verkündete auch, dass er sich sicher sei, dass es ein Abend voller Musikgenuss werde – auf allerhöchstem Niveau. Garant hierfür seien drei Musiker par excellence: Die gebürtige Oberweierin Mirjam Weschle, die laut Eichhorn nicht nur das »zarteste Instrument« des Abends spielt, sondern selbst auch eine »zarte Künstlerin« verkörpere.
In der Tat verzauberte die junge Harfenistin schon beim Einstimmen ihres Instruments das Publikum in der Sankt-Georg-Kapelle. Anmutig ließ sie mit ihrer Harfe brillante Variationen über ein Thema von Joseph Haydn erklingen. Die etwas mehr als 90 Zuhörer waren begeistert, vor allem von Weschles Schlußstück, eine Sonate in c-Moll von Giovanni Battista Pescetti.
Hörgenuss und Augenweide gab es auch bei den Auftritten von Timo Handschuh und Marc Bühler. Da beide auf der Empore spielten, ließ man sich einen besonderen Service einfallen. Frank Erny, der unter anderem im Juni einen Film über das Festwochenende anlässlich »1000 Jahre Friesenheim und Heiligenzell« drehte, übertrug das Ganze auf eine Leinwand nach unten, womit die Zuhörer nicht nur die exzellente Musik genießen, sondern auch den Musikern auf die Finger schauen konnten.
Timo Handschuh konzertierte auf der Schlössle-Orgel, deren Einbau er 1995 vor Ort begleitet hatte. Er spielte damals auch als einer der ersten Organisten auf besagter Orgel. Handschuh, der in der Spielzeit 2013/14 zum Chefdirigent und künstlerischen Leiter des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim ernannt wurde, eröffnete am Freitag mit einer Suite in D-Dur von Georg Friedrich Händel, begleitet von seinem Freund Marc Bühler an der Trompete. Die beiden haben in ganz Baden-Württemberg bereits zahlreiche Konzerte mit Orgel und Trompete absolviert und hinterließen auch in Heiligenzell wieder einen bleibenden Eindruck.
Timo Handschuh hatte noch ein richtiges musikalisches Schmankerl parat. Er überraschte mit seiner »Suite de Danses Improvisées«, einer improvisierten Tanzsuite über fünf berühmte Kinderlieder. Dabei schlug Handschuh nicht nur die Tasten der Orgel und trat die Pedale, es kam auch ein buntes Kinder-Glockenspiel zum Einsatz.
»Anmut und Schönheit«
»Was wir heute gehört haben, war so viel Anmut und Schönheit an Musik, an Treffsicherheit an Tönen – es war einfach wunderbar«, meinte zum Schluss Gerold Eichhorn voller Euphorie.
Das Konzert sei ein Geschenk mit überregionalem Charakter gewesen. Und natürlich gab es mit »Panis angelicus« (Engelsbrot) von César Franck eine Zugabe aller drei Musiker zusammen, bevor die Haus- und Gartenfreunde Heiligenzell – wie schon in der Pause – noch einmal zum Umtrunk einluden.