Schnelle Hilfe für die Erdbebenopfer

Salman Topal in Lahr mit Spenden für die Erdbebenopfer. ©Foto: Heidi Fössel
In der Lahrer Region ist eine Hilfsaktion angelaufen. Auch Mitglieder des Vereins Kurdisch-Demokratisches Gesellschaftszentrum haben Angehörige verloren und bangen um Vermisste.
In Lahr ist es der Verein Kurdisch-Demokratisches Gesellschaftszentrum, der sich an der Aktion beteiligt. „Auch Mitglieder unseres Vereins haben Angehörige verloren und bangen um Vermisste“, sagt Rausan Öger, Lahrer Gemeinderätin (Linke Liste Lahr & Tierschutzpartei) und Mitglied des Vereins.
Die Hilfsgüter wurden am Dienstag von 12 bis 19 Uhr im Vereinsheim im Aktienhof gesammelt und sollen am Mittwoch in die betroffenen Regionen gefahren werden. Laut Öger werden vor allem Kleidung, warme Decken, Hygieneartikel sowie Babynahrung dringend benötigt. „Nach dem Erdbeben mussten viele Überlebende in eisiger Kälte im Freien übernachten.“ Über Social-Media-Kanäle bekomme sie mit, wie groß die Not im Katastrophengebiet ist. Dass eine Spendenaktion auf die Beine gestellt würde, sei sehr schnell klar gewesen, sagt die 28-Jährige: „Die Vereine sind untereinander sehr gut vernetzt. Daher wurde das alles schnell organisiert.“
Hilfe sei auch notwendig, weil viele Menschen vor Ort immer noch keine staatliche Unterstützung erhalten hätten. Hinzu komme, dass Betroffene keinen Zugang zu Bargeld hätten und sie gehört habe, dass einige Waren drastisch verteuert worden seien.
Die Hilfsgüter wurden am Dienstag in Kehl, Offenburg und Lahr gesammelt. Dazu Öger: „Wir versuchen, den Transport über einige Aktive des Vereins zu organisieren, die im Speditionsbereich tätig sind.“
Zudem seien bereits mehrere Privatleute aus der Ortenau auf eigene Faust unterwegs, um Angehörigen und Bekannten im Katastrophengebiet zu helfen und ihnen Hilfsgüter zu bringen. Die Familie Rausan Ögers ist zwar nicht direkt betroffen. Aber sie habe Bekannte in stark zerstörten Städten des großen Erdbebengebiets. „Einige Bekannte sind in Sicherheit, bei anderen weiß ich nicht, wo sie sind oder wie es ihnen geht. Das ist sehr belastend.“
Schwer zugänglich
Salman Topal aus Offenburg, der die gemeinsame Spendenaktion der alevitischen Gemeinden Offenburg und Kehl sowie des kurdischen Zentrums Lahr organisiert hat, berichtet im Gespräch, dass seine Cousine bei dem Erdbeben ihr Leben verloren hat. „Ihre Mutter und ihre Schwester, die mit ihr verschüttet waren, konnten lebend geborgen werden.“ Ein großes Problem sei, dass viele Gebiete nicht zugänglich seien und Hilfskräfte nur sehr schwer Zugang bekommen. Während des Gesprächs bringen immer wieder Menschen Güter in den Aktienhof, für die sich Topal sehr bedankt.
Neben Sachspenden sollen auch Helferinnen und Helfer aus der Ortenau in die betroffene Region Kahramanmaras geschickt werden, sagt Topal. Unter anderem seien seine Eltern mit dem Flugzeug unterwegs in die Türkei, um dringend benötigte Hilfsgüter hinzubringen und dort weitere einzukaufen. „Die Situation vor Ort ist schrecklich. Es sind einige Menschen erfroren, wie ich mitbekommen habe. Dazu kommt der Mangel an Wasser und Lebensmittel“, sagt der 25-Jährige. Er hofft nun auch auf schnelle internationale Hilfe für die Menschen im Erdbebengebiet.
Weitere Auskünfte zur Möglichkeit zu helfen erteilen Salman Topal unter Telefon 01 76 / 21 88 61 22, und Rausan Öger unter Telefon 01 72 / 9 54 85 49.