Schuttern: Heiner Silberer wird 75
Heiner Silberer, ein Urgestein Schutterns, wird morgen, Sonntag, 75. Sein Sohn Michael, Chorgesang und Skatspielen bestimmen heutzutage sein Leben.
Er gilt als Dorfchronist, und war das Zeitungsgesicht in Schuttern. Er war in fast allen Vereinen mal aktiv, mal passiv präsent, bestimmte lange Zeit den Handball mit und schenkt seine Stimme schon über ein halbes Jahrhundert dem Chorgesang. Heinrich Silberer, der morgen, am ersten Weihnachtsfeiertag, seinen 75. Geburtstag feiert, ist ein Schutterner Urgestein, den eigentlich in ganz Friesenheim alle nur mit »Heiner« ansprechen.
Natürlich wird ihm – trotz Weihnachtsfest – eine Abordnung der Schutterner Vereine seine Aufwartung machen. Er hat allerdings in den vergangenen Jahren sichtlich auf die Bremse getreten. Seit Kurzem ist auch mit dem Schreiben Schluss. »Ich will einfach nicht mehr«, sagt Silberer im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger. 50 Jahre als Lokalberichterstatter reichen.
Auch vom Handball hat er sich zurückgezogen. Über viele Jahre gestaltete er den TuS Schuttern mit, in den er 1953 als Schüler eintrat. Damals wurde noch auf dem Großfeld Feldhandball gespielt. 1958 wechselte er zu den Senioren und warf 15 Jahre lang in der ersten Mannschaft Tore. Von 1972 bis 2008 saß Silberer im Vorstand, davon die ersten 15 Jahre als Abteilungsleiter Handball. Er erinnert sich gerne an diese Zeiten, insbesondere an das Jahr 1984, als er mit dem TuS den Meistertitel in der Landesliga Nord holte und in die Verbandsklasse Südbaden aufstieg.
Landesehrennadel
Seine zweite große Leidenschaft ist bis heute das Singen im Chor. Als 18-Jähriger trat er 1959 in den damaligen Männergesangverein ein, war zweiter Tenor, 13 Jahre zugleich Schriftführer und blieb auch später dem Verein, der sich in Gesangverein »Liederkranz« umbenannte, als Tenorsänger treu. Für seine Verdienste im Gesangverein und vor allem im TuS wurde Silberer 1999 die Landesehrennadel verliehen.
Silberer, der als jüngstes von vier Kinder auf einem landwirtschaftlichen Anwesen mitten im Dorf aufwuchs, das zuvor noch von seinem Großvater Wilhelm als letzte Ziegelei in Schuttern betrieben worden war, ging zu Post, war zunächst zehn Jahre auf der Schutterener Poststelle tätig. Später arbeitete er über 20 Jahre am Paketschalter der Hauptpost in Lahr. Bis 1970 war er zudem Nebenerwerbslandwirt. 1996 ging er mit 55 Jahren in den Vorruhestand.
Für mächtig Furore im Ort sorgte Silberer vor neun Jahren, als er 66-jährig noch Vater wurde – ein Wunschkind, wie er betont. Im Dorf musste er sich anfangs Gespött anhören, aber er ließ sich nicht beirren. Heute ist davon längst nichts mehr zu hören, denn Heiner Silberer kümmert sich liebevoll um Sohn Michael. Der Junge ist auch der Grund, dass er sich von den Vereinen – bis auf den Gesangverein – und von der Presse zurückgezogen hat. Stolz zeigt er dem Lahrer Anzeiger seinen Weihnachtsbaum, den der Neunjährige alleine geschmückt hat, wie er betont. Die beiden sind gern gesehene Gäste auf Veranstaltungen, unternehmen viel, besuchen mit Vorliebe Bulldogtreffen und vieles mehr. Sein Sohn ist zur liebsten Freizeitbeschäftigung geworden, sein Lebensinhalt schlechthin. Nebenbei frönt Silberer regelmäßig dem Skatspiel.