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Schuttern und Herbsheim: Freunde seit 20 Jahren

Wolfgang Schätzle
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21. Oktober 2018
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Herbsheims Bürgermeister Esther Sittler (von rechts) überreichte Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf, Bürgermeister Erik Weide, Martin Buttenmüller und Alt-Bürgermeister Eugen Götz zwei aufwändig geschnitzte Stühle, die künftig im Rathaus stehen sollen.

Herbsheims Bürgermeister Esther Sittler (von rechts) überreichte Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf, Bürgermeister Erik Weide, Martin Buttenmüller und Alt-Bürgermeister Eugen Götz zwei aufwändig geschnitzte Stühle, die künftig im Rathaus stehen sollen. ©Wolfgang Schätzle

Schuttern und Herbsheim pflegen seit 20 Jahren ihre Freundschaft. Der Runde wurde groß gefeiert – zuerst im Sommer im Elsass und jetzt am Wochenende in Baden

Seit 20 Jahren pflegen Schuttern und Herbsheim im Elsass eine Gemeindepartnerschaft (Jumelage). Die damaligen Amtsinhaber Friesenheims Bürgermeister Eugen Götz und Schutterns Ortsvorsteher Martin Buttenmüller besiegelten mit Herbsheims Bürgermeisterin Esther Sittler, die heute noch im Amt ist, die Jumelage in Herbsheim. Dort wurde auch im Juni das 20-Jährige groß gefeiert. Jetzt war Baden dran. Rund 40 Herbsheimer machten sich nun am Samstag im Bus auf den Weg nach Schuttern, wo erneut auf den Runden angestoßen wurde. Die Feier fand in der Offohalle statt. Da mehr Besucher kamen als erwartet, mussten zusätzliche Tische und Stühle aufgestellt werden.

Voraus ging am frühen Abend ein gemeinsamer Gottesdienst mit Friesenheims Pfarrer Steffen Jelic und dem für Herbsheim zuständigen Rhinauer Pfarrer Marcel Imbs. Beide betonten, wie später in der Halle Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf, dass man sich auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen sollte. Beide Gemeinden leisten einen wichtigen Beitrag für Europa. Noch vor 70 Jahren standen sich die Väter im Krieg gegenüber. Vor allem Herbsheim wurde im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Mit dem Élysée-Vertrag wurde der Grundstein für Freundschaft und Frieden gelegt. Im Gedenken an die Kriegsopfer und zur Mahnung für dauerhaften Frieden, legten Ortsvorsteher und Herbsheims Bürgermeisterin nach dem Gottesdienst, der von dem katholischen Kirchenchor und dem Gesangverein »Liederkranz« mitgestaltet wurde, am Gefallenendenkmal eine Blumengebinde nieder.

Danach ging es zur Offohalle, neben der als Zeichen der Freundschaft ein Freundschaftsbaum gepflanzt wurde – eine Linde, zugleich der Lieblingsbaum von Esther Sittler, wie sie am Rande dem Lahrer Anzeiger verriet. »Er soll wachsen und gedeihen, wie auch vor 20 Jahren unsere Partnerschaft gewachsen ist«, so Kopf. Weiter wurde eine Schrifttafel mit dem Hinweis auf die Partnerschaft enthüllt, bevor es ins Innere ging. Dort wurde gegessen und gefeiert. Den Rahmen dazu boten Schüler der Grundschule Schuttern, die Harmonikafreunde »Schutterklänge« und der Schutterner Musikverein.

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Fahnen und Feuerstele

Natürlich mangelte es nicht an Reden und Geschenken. Kopf überraschte Sittler mit einer Herbsheimer Fahne, die hatte sie noch nicht, und einer Schutterner Fahne. Obendrein gab es einer Feuerstele mit Motiven aus beiden Orten. Im Gegenzug mussten Bürgermeister Erik Weide und Hans-Jürgen Kopf zwei große Präsente auspacken: zwei Stühle fürs Rathaus mit den geschnitzten Motiven einer Elsässerin und eines Elsässers in Tracht. Die kunstvollen Stühle stammen übrigens von Sittlers Stellvertreterin Odile Brun.

Zwischen Schuttern und Herbsheim sind Freundschaften entstanden, ein lebendiges Miteinander bis in einzelne Familien hinein, so Kopf und Sittler übereinstimmend. Dies zeige sich auch daran, dass sich die Bürger beider Orte bunt in der Halle mischten. Dies freute Weide, der von einer gut funktionierenden Partnerschaft sprach. Beide Kommunen haben den Glauben an ein Europa in beiderseitigem Respekt. Es sei daher auch wichtig, den Gedanken der Partnerschaft der Jugend zu vermitteln, waren sich alle Redner einig. Zudem sei es wichtig, die Sprache des Nachbarn zu lernen. Es sei notwendig, dass an der Grundschule in Schuttern Französisch unterrichtet wird und in Herbsheim Deutsch. 

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