Schutterner Bürger wünschen sich barrierefreien Bahnhof
Das größte Anliegen ist die Situation zum und am Bahnhof. Schutterns Bürger wünschen sich einen beleuchteten Fuß- und Radweg und einen barrierefreien Bahnhof, wie aus der Bürgerwerkstatt am Samstag ersichtlich wurde.
Die ganze Woche Regen, am Samstag endlich schönes Wetter – dies hielt jedoch rund 30 Schutterner Bürger inklusive einiger Gäste aus anderen Ortsteilen Friesenheims nicht ab, den Tag in der Offohalle zu verbringen. Denn dort waren „Farbenspiele“ angesagt. Mit roten, grünen, gelben, blauen und orangefarbenen Kärtchen wurde die Zukunft gestaltet. Am Samstag nämlich machte die „Bürgerwerkstatt“ in Schuttern Halt.
Fachliche Impulse
Nach fachlichen Impulsen zu den verschiedenen Themenfeldern waren die Bürger gefordert. Sowohl positive als auch negative Punkte sowie Ziele wurden formuliert. Das allererste Kärtchen wurde im Themenbereich „Nahversorgung, Infrastruktur, Digitalisierung“ gepinnt. Die Beleuchtung als auch die Zufahrt zum Bahnhof Friesenheim müsse unbedingt verbessert werden, so das Anliegen, das sogleich auch andere Bürger anregte, ihre Meinung kund zu tun. Von fehlender Beleuchtung sowie einem fehlenden Rad- und Fußweg vom Ortsausgang Schuttern zum Bahnhof war die Rede.
Und Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf, der als „Beobachter“ zwischen den Gruppen pendelte, merkte an, dass dieses Thema die Leute bewegt, weshalb man sich nun mit Nachdruck der Sache annehmen werde. Schlecht sei auch, dass der Bahnhof nicht barrierefrei sei.
An einigen Pinnwänden überwogen die roten Kärtchen, die auf Missstände hinwiesen. So wurde unter anderem auch beklagt, dass Schuttern am Sonntag vom Busverkehr abgeschnitten ist, es kein Mittagessen in der Kindertagesstätte und es nur wenige Räumlichkeiten für Zusammenkünfte gibt, der Friedhof nicht ansprechend sei, ebenso die Ortseinfahrten, die Biotopvernetzung im Ort fehlt und Bäume nur gefällt, aber nicht ersetzt würden. Positiv fielen hingegen die Renaturierung der Schutter, Diensträder für die Verwaltung, die Vereinsgemeinschaft und die zahlreichen Angebote der Vereine auf.
Wohlfühlcharakter
Interessante Aspekte brachte die Fragestellung, wie Schuttern im Jahr 2035 aussehen soll. Schuttern sei dann ein Ort mit „Wohlfühlcharakter“, unter anderem mit Chorangeboten für Kinder. Der einem Friedwald ähnliche Friedhof sei dann ein wichtiger Teil von Schuttern. Die Verkehrsanbindung werde im Jahr 2035 top sein. Die Einwohner jeder Altersgruppe erreichten mit dem Verkehrsmittel ihrer Wahl sicher, schnell und verlässlich ihr Ziel, so eine weitere Vision.
Weiter werde sich Schuttern auszeichnen durch gut gepflegte, historische Strukturen, einem attraktiven dörflichen Leben und einem dorfeigenen Charakter, der insbesondere durch Nutzung von Leerstand und Brachflächen erhalten wird. Einige Bürger hatten zuvor die Besteuerung von Leerständen angeregt. In einem weiteren Leitsatz hieß es, dass Gastronomie und Kleingewerbe in sanierten Gebäuden des verkehrsberuhigten Ortskerns das Zentrum des aktiven Dorflebens seien.
Weiter sollen in der großen Dorfgemeinschaft Zugezogene ins Vereinsleben integriert und Freizeitangebote zusammen mit allen Generationen gestaltet werden. 2035 soll der Ort auch über eine sehr gute Rad-Infrastruktur sowie zahlreiche alternative Mobilitätsangebote, wie einen kostengünstigen öffentlichen Nahverkehr, verfügen. Des Weiteren sei der Ort von Grün und Ruhe geprägt, der Flugplatz sei dann schlichtweg Geschichte, so das Wunschdenken einiger Schutterner Bürger.
Jugendbeteiligung am Freitag
Die verbleibenden Bürgerwerkstätten in Friesenheim, immer samstags von 10 bis 17 Uhr, im Überblick:
◼ Oberweier: Samstag, 23. November, in der Waldmattenhalle.
Eine Anmeldung ist bis Samstag, 16. November, möglich.
◼ Oberschopfheim: Samstag, 7. Dezember, in der Auberghalle. Anmeldung ist bis Samstag, 30. November, möglich.
◼ Die Jugendbeteiligung findet in Friesenheimer Sternenberghalle am Freitag, 15. November, von 15 bis 19 Uhr statt.