Schutterner Osterbrunnen blüht wieder auf
Der Brunnen im Schutterner Ortszentrum erstrahlt seit Donnerstag wieder in österlichem Gewand. Seit 2017 zeigt dieser ein lebensgroßes Abbild von Jakob Vogler, dem möglichen Erfinder des Eierversteckens.
Der Brunnen im Schutterner Ortszentrum erstrahlt wieder in österlichem Gewand. Schweres Gerät hatte die Ortsverwaltung am Donnerstag beim Bauhof in der Kerngemeinde angefordert. Der Grund: Das von Friedhelm Müller und der Friesenheimer Kunst -AG der Grundschule geschaffene, lebensgroße Abbild von Jakob Vogler sollte seinen Platz in den Ostertagen beim Brunnen vor dem Rathaus wieder einnehmen.
Mit einem großen Bagger wurde die Figur durch die Hauptstraße chauffiert. Vogler verfügte Ende des 17. Jahrhunderts, das den Kindern Schutterns zu Ostern Eier geschenkt werden. In einem Dekret in dessen Tagebuch vom 16. April 1691 ist zu lesen: „Den hiesigen Kindern gebe ich zu Ostern im Garten versteckte Eier.“
Gefunden wurde das Tagebuch beim Badischen Landesarchiv in Karlsruhe, dort hatte sich der Historische Verein Schuttern den Auszug besorgt. Es ist ein Gerücht, dass Vogler damit den Brauch des Eierversteckens erfunden hat. Ein Gerücht, das sich hartnäckig bis in die heutige Zeit hält.
Ergebnis bewundern
Der alte Brauch des Osterbrunnen schmücken wurde von Josef Blattmann gepflegt. Nach dessen Tod schlief die Pflege des Brauches am Lindenplatz ein. Vor fünf Jahren besann sich Hans-Jürgen Kopf auf den Auszug des Tagebuches samt Blattmanns Tradition und er startete die Initiative, den Ortsbrunnen erneut zu schmücken. Österlich wurde er fortan wieder gestaltet.
Zunächst war es der bunte Blumenschmuck der versehen wurde mit kleinen Hasen und zirka 30 Zentimeter großen Figuren, die allerdings im Blumenmeer untergingen. Im Februar 2017 machte sich dann der Friesenheimer Künstler mit der Kunst-AG, unter Mitwirkung von Wolfgang Schätzle, ans Werk. Das Ergebnis kann seither immer in der Osterzeit bewundert werden.
Astrid Gutekunst, Rüdiger Finner und Hans-Jürgen Kopf, die „drei vom Rathaus“ waren am Donnerstag mit der Dekoration beschäftigt. Neue, größere Hasen zieren in diesem Jahr das Geschehen, passend zwischen die Holzsägearbeiten postiert. Alles in Allem ein farbenprächtiges Bild das auch in diesen, nicht einfachen Tagen, die Botschaft vermittelt dem Ostergedanken der Auferstehung zu vertrauen. Der Ortsvorsteher war mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden: „Es macht einfach Freude und alle können kommen und daran teilhaben.“