Schutterns historische Bedeutung wird bekannter gemacht
Schutterns alter Glanz erweckt immer mehr Interesse. Universitäten forschen über die frühere Bedeutung und 2018 wird das klösterliche Erbe fester Bestandteil der Landesgartenschau in Lahr.
Eine gute Möglichkeit, die Ausgrabung publikumswirksam zu vermarkten, sieht Martin Buttenmüller, Vorsitzender des Historischen Vereins Schuttern 603, unter anderem in einem Film über den Oberrhein-Römer-Radweg. Denn in diesen Film soll nicht nur Schuttern mit seiner Römersiedlung an der Bahnlinie, sondern auch die Ausgrabungen unter der ehemaligen Klosterkirche in Szene gesetzt werden. Deswegen war am Montag und Samstag vergangener Woche gleich zweimal ein Filmteam in Schuttern. Der Römer-Radweg umfasst derzeit 140 Kilometer – von Rheinfelden bis Riegel. Wenn nun der nördliche Teil mit Schuttern hinzukommt sind es rund 200 Kilometer, womit er als Fernwanderweg eingestuft werden kann. Schuttern werde dann auch in dem neuen Flyer des Römer-Radwegs berücksichtigt.
Überhaupt erweckt Schutterns große Bedeutung in früherer Zeit immer mehr Interesse. Hinlänglich bekannt ist, dass mittlerweile Kontakte zu den Universitäten in Heidelberg, Köln und Freiburg bestehen. In der Hauptversammlung des Historischen Vereins Schuttern (wir berichteten) teilte Buttenmüller mit, dass Professor Christian Witschel von der Universität Heidelberg möglichst in den nächsten zwei Jahren das Museum (derzeitiges Infozentrum) konzipieren möchte. Denn jetzt hat er noch jene Studenten, die das zehnseitige Exposé im Hauptseminar »Frühes Christentum und monastisches Leben am Oberrhein: Das Kloster Schuttern im Früh- und Hochmittelalter« erarbeitet haben. Am 24. November soll das Exposé in Friesenheim durch Vertreter der Uni Heidelberg vorgestellt und ein Vertrag mit Verein und Gemeinde unterzeichnet werden.
Puzzle vom Mosaik
Dies bedeute unter anderem, dass künftig das Museum auch sonntags geöffnet werden soll. Dies werde sicherlich nicht ganz einfach sein, aber auch der Verein müsse etwas dazu beitragen, so Buttenmüller. Deshalb sollen weitere Nachwuchskräfte für Führungen herangezogen werden. Weiter soll demnächst geklärt werden, was alles im alten Pfarrhaus künftig möglich sein wird. Das Gebäude steht nämlich inzwischen wieder leer, abgesehen von den Räumlichkeiten des Historischen Vereins. Hierzu werde es im November ein Gespräch mit dem Pfarrer und der politischen Gemeinde geben. Mehr Bekanntheit für die Ausgrabungen verspricht sich Buttenmüller auch durch die Landesgartenschau 2018 in Lahr. Die gesamten sechs Monate will der Historische Verein präsent sein. »Wir werden fester Bestandteil der Landesgartenschau und wir werden ›Donnerstags in der Ortenau‹ jeden Donnerstag machen«, sagte Buttenmüller.
Weiter plant der Verein an der Landesgartenschau ein Puzzle vom Mosaik unter der Kirche in Originalgröße für Kinder, aber auch Erwachsene zu präsentieren. Und es soll eine Plakatwand mit Informationen zum ehemaligen Reichskloster Schuttern entstehen. Was macht man damit, wenn die sechs Monate vorbei sind? Auch dafür gibt es eine Lösung: »Wir dürfen dieses Plakat an die Südseite der Kirche hängen«, erklärt Buttenmüller. Allerdings nur temporär, bis ein vernünftiger Aufbewahrungsort gefunden ist.