Schwanau spendet den Erlös aus dem Ferienprogramm
Ein Novum in der Geschichte des Schwanauer Ferienprogramms: Da die Spendenübergabe 2018 terminlich bedingt ausfiel, konnte Hans-Peter Vollet (Förderverein für krebskranke Kinder, Freiburg) in diesem Jahr am Mittwoch eine zweite Spende aus dem Ried in Empfang nehmen.
Das Leben steckt voller Premieren, und auch das seit 20 Jahren bestehende Schwanauer Ferienprogramm ist nicht frei davon. Seit 2004 spendet die Riedkommune den Erlös ihres in der zweiten Hälfte der Sommerferien stattfindenden Programms an den Freiburger Förderverein für krebskranke Kinder. Ende 2018 kam eine Übergabe aus terminlichen Gründen nicht zustande, wurde daher Mitte Februar nachgeholt.
Spende überreicht
Da der Zeitrahmen, den „regulären“ Termin noch vor Weihnachten einzurichten, diesmal möglich war, konnte Hans-Peter Vollet, Vorstandsmitglied des Fördervereins, am Mittwochmorgen in diesem Jahr zum zweiten Mal für einen erfreulichen Anlass ins Ried kommen. Vollet selbst brachte beim Pressetermin die Kunde mit, dass das laufende Projekt – die Errichtung eines neuen Elternhauses in unmittelbarer Nähe der Kinderklinik, für das auch die Benefizaktion „Leser helfen“ der Mittelbadischen Presse Spenden sammelt – einen weiteren Schritt absolviert habe. „Seit Freitag liegt unser Bauantrag nun auch offiziell bei der Stadt Freiburg“, informierte Vollet. Der weitere Zeitplan sehe vor, nach den Sommerferien 2020 den ersten Spatenstich vorzunehmen, mit dem Bau in der zweiten Jahreshälfte 2022 oder Anfang 2023 fertig zu werden.
Rund zwölf Millionen Euro wird die Großmaßnahme nach jetzigem Stand kosten, das neue Elternhaus soll 45 Zimmer auf drei Wohngeschossen, 2726 Quadratmeter Nutzfläche, außerdem Tiefgarage und Dachgarten beinhalten. Man könnte es auch anders rechnen: Von bisher 71 Betten wird angesichts des neuen Elternhauses ein Sprung auf 104 Betten absolviert, der bei Vollauslastung auf bis zu 135 steigen könne. Finanziert wird das Projekt ausschließlich über Spenden. Außerdem verspricht sich der Förderverein bis zu einem Drittel der Gesamtsumme über den Verkauf des dann alten Elternhauses.„Wir sind voll im Zeitplan“, erläuterte Hans-Peter Vollet, der im Gespräch einmal mehr anklingen ließ, dass den Verantwortlichen des Fördervereins große wie kleine Spenden gleichermaßen willkommen sind, denn „jeder Euro zählt und kommt an“.
Inklusive der aktuellen Spende von 1000 Euro sind seitens der Gemeinde Schwanau im Rahmen des Sommerferienprogramms seit 2004 nun 13 450 Euro zur Unterstützung des Fördervereins geflossen. Das Geld diene, wie Bürgermeister Wolfgang Brucker und Martina Stahl, die 20 Jahre lang das Ferienprogramm von Verwaltungsseite begleitete und koordinierte, einem ebenso guten wie wichtigen Zweck, denn jede Familie könne in diese Notsituation geraten. Betroffene seien um jede Hilfe und Unterstützung, die ihnen im Elternhaus zuteil werde, froh und dankbar.