Schwanau - Wittenweier

Schwanauer Kleinode: Der Elzsteg

Thorsten Mühl
Lesezeit 3 Minuten
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28. März 2020

Nur 71 Meter lang, hat der Elzsteg doch eine große Bedeutung für Wittenweier. ©Thorsten Mühl

Zu Schwanaus Kleinoden zählt im kleinsten Ortsteil Wittenweier beispielsweise der Übergang vom Dorf zum Rhein. 

Eine ungewöhnliche Geschichte liegt dessen Schaffung zugrunde, denn obgleich das Dorf „nur“ rund 300 Meter Luftlinie vom großen Strom entfernt liegt, bestand bis 1973 keine direkte Verbindung von der Elz zum Rhein. Wer an den Rhein gelangen wollte, hatte drei Optionen. Er konnte Umwege über Nonnenweier und Kappel auf sich nehmen oder mit einem Kahn über die Elz Richtung Rhein setzen. 

Endlich ein Durchbruch

Bereits seit Ende der 1960er-Jahre wurde nach Möglichkeiten einer bequemeren Elzüberquerung gesucht. Ein Ersuchen an die französischen Streitkräfte zum Brückenbau wurde zweimal abgelehnt, die Pläne landeten in der Schublade. Ein Durchbruch kam mit der entstehenden Gemeinde Schwanau infolge der Kommunalreform im Jahr 1972. Wittenweier wurden mehrere größere bauliche Projekte im Gesamtumfang von rund zwei Millionen Mark zugesagt. Das erste war der Elzsteg, der ein Budget von 100 000 Mark erhielt. 

Es ergab sich noch einiges Hin und Her, bis das Projekt ab Februar 1973 in sechs Wochen realisiert werden konnte. Es entstand auf 71 Metern Länge ein vorwiegend aus Kastanienholz bestehender Steg, der 1,50 Meter breit ist und rund 1,80 Meter über dem Wasserspiegel der Elz liegt. Die Widerlager bestehen aus Stahlbeton, die Hauptträger aus Stahl. Zwischen den einzelnen Feldern sorgen zwölf gerammte Holzpfähle für Stützung. Der Steg-Überbau besteht vollständig aus Holz, den Belag bilden fünf Zentimeter dicke Bohlen.

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Mehrere Möglichkeiten

In jüngerer Vergangenheit war der Zustand des etwas in die Jahre gekommenen Stegs immer wieder mal Thema. Sowohl der Wittenweierer Ortschaftsrat als auch Bürger machten wiederholt auf den Zustand des Bauwerks aufmerksam, regten eine genauere Untersuchung und Sanierung an. Seitens der Gemeindeverwaltung wurde klargemacht, dass an einen Abriss nicht gedacht werde.

Dem Benutzer bieten sich dank des Elzstegs mehrere Möglichkeiten. Spaziergängern sowie Radfahrern (Rundweg über Nonnenweier oder Kappel und auch – wenngleich nicht aktuell – ins Elsass) stehen Alternativen offen. Einladend ist allerdings auch das Verweilen auf dem Steg selbst, der beidseitig einen längeren Einblick auf die Elz bietet und nicht selten durch eine Fülle von Wasservögeln begleitet wird. 

Aber auch der Aufgang zum nahen Rhein ist lohnend, da der große Strom nochmals ein gänzlich anderes Panorama samt weitem Blick in die Ferne bietet. Das verbindende Element ist der seit 47 Jahren bestehende Elzsteg, den die Wittenweierer selbst als „Wahrzeichen“ und „einen der wichtigsten Naherholungsbereiche“ in der Umgegend ihres kleinen Rieddorfs verstehen.

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