Seniorenfasent in Ottenheim bot ein kurzweiliges Programm
Zum vierten Mal luden katholische Pfarr- und evangelische Kirchengemeinde gestern in Ottenheim zur ökumenischen Seniorenfasent ins Gemeindehaus ein.
Das Orga-Team setzte bei der Seniorenfasent im Gemeindehaus Ottenheim auf eine ähnliche Konzeption wie in den Vorjahren. „Unser Hauptanliegen ist, auch unseren älteren Mitbürgern ein paar närrische gemeinsame Stunden zu bescheren“, sagte Fritz Marx am Rande des Geschehens. Er übernahm den musikalisch unterhaltenden Teil, spielte Lieder wie „Rot sind die Rosen“ und „Liebe kleine Schwarzwald-Marie“ oder auch „Einmal in Odne“. In ihrer Begrüßung wandte sich Friedel Schäfer vom Kirchengemeinderat an die Besucher: „Genieße die Zit und mache rege mit.“
Eine „Protestaktion“
Unters Narrenvolk mischte sich auch Ottenheims Ortsvorsteherin Silke Weber, die – ausgestattet mit einer großen Menge Luftballons – schon bei Eintreten viele neugierige Blicke auf sich zog. Sinn und Zweck der Aktion war ein kleiner satirischer „Protest“ Webers. „Das Odner Rathaus hat man für die Fasent reichlich geschmückt, während sich an der Ortsverwaltung nicht einmal eine Luftschlange befindet. Jetzt muss sich die Ortsvorsteherin schon ihre eigenen Ballons zum Dekorieren mitbringen“, „klagte“ sie und hatte damit die Lacher schnell auf ihrer Seite.
„Narrenvater“ Bernhard Benz trat in seiner Rolle als „Xaver“ in die Bütt, um einen sinnigen, aber auch scharfzüngigen Blick auf Schwanaus Verwaltung, Mann und Frau sowie das Geschehen im Dorf zu richten. „Manche Männer wollen ihre Frauen in den Himmel heben – wenn sie sicher wären, dass sie oben bleiben“, teilte „Xaver“ aus, um in Verwaltungsrichtung zu ergänzen: „Wisst ihr, warum Schwanaus Beamte nur Papiertaschentücher verwenden? Da steht „Tempo“ drauf.“
Und auch die Beantwortung einer wichtigen Frage für die anstehende Fasentzeit konnte „Xaver“ liefern: Die Verantwortlichen der Kirchengemeinde seien gefragt worden, ob es Männern in dieser Zeit erlaubt sei, mit Frauen intim zu werden. Die Antwort überraschte: „Unbedingt, aber nur mit der eigenen – allzu viel Spaß soll es schließlich nicht machen.“ Mit bewährtem Motto verabschiedete sich „d'r Xaver“ am Ende: „Und schlägt der Hintern noch so Falde, ich bleib' für euch wie stets d'r Alde.“
Im weiteren Verlauf genossen auch Diakon Werner Kohler und Hildegard Braun in ihrer Paraderolle als „Hunderjährige“ die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer. Braun, die sich selbst als „letzte Überlebende aus Johannes Heesters Krabbelgruppe“ charakterisierte, ließ sich unter anderem über die Fahrkünste von Senioren und die Malaisen und Marotten ihres ebenfalls über ein Jahrhundert zählenden Freundeskreises aus.
Dazu gehörte etwa eine ganz eigene Definition des Begriffs Betreutes Wohnen „das ist Gefängnis für Senioren mit Freigang“ oder ein knallhart-reflektiertes Selbstbild „früher habe ich gepudert und gepudert, heute benutze ich Ausfugmasse“. Brauns trockener Humor kam an, verabschiedet wurde sie mit dem Gassenhauer „Adelheid, schenk' mir einen Gartenzwerg“. Kurzweilig und fröhlich vergingen die Stunden einer heiteren Seniorenfasent, deren Erlös sich die Kooperationspartner Pfarr- und Kirchengemeinde in bewährter Manier teilten.