So läuft die Notfallbetreuung in der Schutterlindenbergschule
Mathematikunterricht in Kleingruppen und Tischkicker: Der Lahrer Anzeiger schaut bei der Notfallbetreuung an der Schutterlindenbergschule in Lahr vorbei. 30 Kinder werden dort betreut.
35 Kinder aus Lahr besuchen in Zeiten des Coronavirus dennoch ihre Schule. Die Stadt Lahr hat eine Notfallbetreuung eingerichtet, wenn zum Beispiel beide Eltern aufgrund ihres Berufes arbeiten müssen. Wie sieht der Alltag dieser Schüler in „ihrer“ Schule aus? Ein Besuch in der Schutterlindenbergschule:
Beim Besuch in der Grundschule in Dinglingen waren am vergangenen Freitag drei Kinder – am Nachmittag auf dem Pausenhof und beim Spielen.
In dieser Woche hat sich hier die Zahl auf acht Schüler erhöht. Rektorin Diana Frei erklärt, dass einige Eltern abgewartet haben, bis sicher war, dass die Kinder, die von dieser Lösung Gebrauch machen können, auch „ihre eigene Schule“ besuchen werden. Das sei für Kinder und Eltern wichtig gewesen. Am Freitag sah es dann so aus, dass eines der Kinder am Morgen einige Tränen vergossen hatte, weil Schule gewesen ist. Am Nachmittag waren die Tränen vergessen. Das Kind wollte jetzt noch nicht nach Hause. Offensichtlich funktioniert das Angebot.
„Normaler“ Unterricht
„Normal“ unterrichtet wird hier allerdings auch. Am Vormittag zwischen 8 und 12.30 Uhr steht Unterricht auf dem Stundenplan. Die Kernfächer Mathematik und Deutsch gehören hier dazu, aber auch – als Beispiel – eine Stunde Besuch in der eigenen Bücherei. „Der Unterricht ist also sehr intensiv.“ Es gibt dazu einen Betreuungsschlüssel. Eine Gruppe darf maximal fünf Kinder mit einer Lehrkraft oder einer Betreuung betragen. Das heißt, dass ab dieser Woche die acht Kinder in zwei Gruppen unterrichtet und betreut werden.
Noch eine Unterscheidung gibt es. Für den Unterricht sind Lehrer zuständig. Sie sind zusammen mit der Rektorin und einer Mitarbeiterin im Sekretariat für den Unterricht samt der gesamten Organisation der Schutterlindenbergschule in dieser Ausnahmesituation verantwortlich. Das Essen und die Nachmittagsbetreuung übernehmen Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Hier gilt das Vier-Augen-Prinzip. Bei der Betreuung, auch hier gilt der Schlüssel, dass die Kinder in Kleingruppen zusammen und immer zwei Betreuer für eine Gruppe verantwortlich sind. Da bekommt das sprachliche Bild, dass es fast so viele Häuptlinge gibt, wie es Indianer sind, eine ganz neue Dimension.
Bei dem Besuch des Lahrer Anzeigers sind die drei Kinder am Nachmittag mit den Rädern auf dem Schulhof unterwegs. Sie zeigen, was es sonst noch gibt. Kicker und Billard gehören dazu – aber auch der Matheunterricht muss sein. Räumlich nutzen die Kinder den Schulhof und das Erdgeschoss. Da ist das derzeit herrschende Abstandsgebot von 1,5 Meter ohne Probleme einzuhalten.
An der Luisenschule werden fünf Kinder betreut, am Hort der Luisenschule sind es sechs Kinder. Der Hort der Eichrodtschule betreut neun Kinder. Die Geroldseckerschule kann die nötigen erweiterten Öffnungszeiten nicht abdecken. Daher sind die Schüler in der Eichrodtschule untergekommen. Die Grundschule in Kippenheimweiler hat zwei Schüler. In Reichenbach sind es fünf Kinder.