So lief die "Nacht der Volkshochschule" in Lahr
Für 100 Jahren präsentiert sich die Volkshochschule vielfältig und zukunftsorientiert. Am Freitag gab es im Haus zum Pflug eine entsprechende Vorstellung der Lahrer VHS zum runden Geburtstag.
Ihr Auftrag: allen Menschen Wissen zugänglich machen. Dieser Gedanke stand am Anfang der Volkshochschul-Bewegung und ist bis heute unverändert geblieben: Die Volkshochschule (VHS) steht seit 100 Jahren für das Recht auf Bildung und für Chancengerechtigkeit. Am Freitag wurde bundesweit das Jubiläum mit der »Langen Nacht der Volkshochschule« gefeiert.
73 Jahre Weiterbildung
Auch die VHS Lahr, die zwar noch keine 100 Jahre alt ist, aber immerhin auf 73 Jahre Weiterbildungsarbeit zurückblicken kann, öffnete ihre Türen für zahlreichen Gäste – zusammen mit der Mediathek im Haus zum Pflug.
VHS-Leiterin Carmen Wenkert und ihr Team freuten sich, an diesem Jubiläumstag ein informatives und unterhaltsames Programm zu präsentieren. Dazu gab es für die Besucher verschiedene Schnupperangebote wie Papierschöpfen, Qigong, Entspannung mit Klangschalen, Singen sowie das Kennenlernen der Sprachen Arabisch, Russisch oder Rumänisch. Ein Quiz als Einbürgerungstest für Deutsche zog viele Besucher an.
Bürgermeister Guido Schöneboom eröffnete die Feier und stellte zugleich den Themenschwerpunkt für das am Montag beginnende Semester vor: »zusammenleben, zusammenhalten«. Der Dezernent, unter anderem für den Kulturbereich zuständig, sagte: Man wolle Austausch und Dialog fördern. Gerade in Zeiten der Flüchtlingskrise habe die VHS »hervorragende Arbeit« geleistet. Die Integration dieser Menschen – zum Beispiel durch Sprachkurse und indem sie die Gesellschaft kennenlernen – sei in den vergangenen Jahren eine wichtige Aufgabe geworden. Und genau da engagiere sich die VHS.
Gruß per Hupe
Ein gutes Beispiel dafür sei Kossiwa Siliadin aus Ghana: Sie lebt seit zwei Jahren hier und legt gerade den Deutsch-Kurs B 2 ab. »Die deutsche Sprache ist nicht leicht. Aber wenn man wirklich möchte, schafft man das«, sagt sie. Die Ghanaerin erzählte im Raum der Integration von Sitten und Lebensweise in ihrer Heimat. Auf der Straße grüßen sich die Menschen mittels Autohupen. »Das könne hier unmöglich passieren«, sagte sie – und blickte in amüsierte Zuhörergesichter.
Im Pflugsaal gab es eine Modenschau, welche die Außenstelle Ettenheim beisteuerte. Die Teilnehmerinnen präsentierten die Ergebnisse des Kurses »Aktuelle Mode – selbst genäht«. Der Beifall zeugte von der Kreativität der »Designerinnen«. Der Auftritt der Gruppe »Line Dance« der Außenstelle Seelbach unter der Leitung von Jasmin Zehnle auf der Bühne sorgte für gute Stimmung. »Ridewanz« setzt sich aus Dozenten der Seelbacher VHS zusammen, die den Kurs »Musik auf historischen Instrumenten« anbieten. Die mittelalterliche Musik mit Sackpfeife, Laute, Trommel und Flöte zeugte von der Vielfalt der gesamten Angebote der Lahrer VHS und ihren Außenstellen.