Als Leser genießt man es, morgens in aller Frühe die Zeitung aufzuschlagen und das Neueste aus der Ortenau und aller Welt zu erfahren. Mit den Ausgaben der Mittelbadischen Presse und einer Tasse Kaffee oder Tee in den Tag zu starten stellt für viele Menschen ein allmorgendliches Ritual dar. Ohne die fleißigen Zusteller, die Tag für Tag die Zeitungen in die Briefkästen stecken, wäre das allerdings nicht möglich.

Mit einem gemeinsamen Essen im Restaurant des Landhotels "Mühlenhof" bedankte sich der Zustellstellservice der Mittelbadischen Presse bei rund 50 Zustellern für ihren unermüdlichen Einsatz. Vor dem Menü nutzte Geschäftsführer Marcus Gauch die Gelegenheit, den Zustellern für ihre Zuverlässigkeit und treuen Dienste den Dank des Verlagshauses Reiff Medien auszusprechen. Kaum hatte Gauch den Einsatz unter manchmal schwierigen Wetterverhältnissen hervorgehoben, relativierte der fröhliche Zwischenruf „ach was, es ist doch warm“ diese Umstände. Schlechtes Wetter scheinen die Zusteller nicht zu kennen. Unter Mitwirkung des Betriebsratsvorsitzenden Axel Schmider sowie den beiden Gebietsleiterinnen Beate Rösing und Sabine Sandhaas wurden acht Zusteller (siehe "Info II") für ihre jahrzehntelange Betriebstreue ausgezeichnet.

In den Jahren zuvor erfuhren bereits zahlreiche Mitarbeiter diese Auszeichnung beim schon traditionellen Adventsessen. Dazu zählt auch Linda Schaub aus Neuried. Die Begeisterung für den Zusteller-Job ist ihr im persönlichen Gespräch deutlich anzumerken. Schon als Kind half sie ihrer Mutter beim Austragen der Zeitungen ab und zu. Als die Mutter vor 38 Jahren erkrankte, sprang die heute 65-Jährige ein. Sie ist stolz auf diese Tätigkeit und präsentierte auch gleich ein Foto von der ersten Weihnachtsfeier, bei der sie als Zustellerin dabei sein durfte. Was reizt sie an dieser Tätigkeit? „Das ist Sport für mich und tut mir gut“, sagt sie voller Überzeugung und unterstreicht: „Ich liebe diese Arbeit!“

Ans Aufhören denken weder sie noch Franz Hansert. Trotz seiner 83 Jahren und einer Fuß-Prothese ist er von Montag bis Samstag in den frühen Morgenstunden für die Abonnenten in Neuried auf Zustelltour. Er teilt sich die Arbeit mit Ehefrau Margot. Nach zwei Stunden haben die beiden in der Regel ihren Bezirk bedient. Danach steht Ausschlafen auf dem Plan. Als Hansert noch berufstätig war, legte er sich schon vor der Arbeit ins Zeug. „Das war schon immer Frühsport für mich. So lange ich fit bin mache ich weiter“, sagt er und erwähnt die guten Verdienstmöglichkeiten einschließlich der Nachtzuschläge.

Geschäftsführer Gauch schätzt die Zuverlässigkeit der gesamten Belegschaft und würdigt insbesondere das Engagement der älteren Zusteller: „Auf unsere Unruheständler ist Verlass. Sie sind einfach die Besten.“

Bei der Gengenbacher Familie Carriero zieht sich die Zusteller-Tätigkeit gleich durch mehrere Generationen. Donata Carriero wurde für 20-jährige Betriebstreue ausgezeichnet. Diese wurde ihr sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Neben ihren Eltern Vito und Maria waren auch die beiden Brüder Angelo und Gerardo in Diensten der Zustellung. Den Einstieg in das Arbeitsverhältnis bezeichnet sie im Nachhinein als „Hauruck-Aktion". Nach längerer Krankheit stieg sie als Zustellerin wieder in das Arbeitsleben ein. „Es macht Spaß, auf diese Weise ein schönes Geld nebenher zu verdienen“, erzählt sie. Das Zusatzeinkommen erlaubt ihr, Urlaubsreisen und Geschenke für die Enkel zu finanzieren.

Bis das Dessert des Drei-Gänge-Menüs gereicht wurde hatten sich längst gesellige Gesprächsrunden gebildet. Schließlich kennen sich die Zusteller von den Adventsfeiern und Sommerfesten. „Diese Feiern sind immer schön. Da zeigt sich der Verlag immer großzügig“ war zu hören.