SPD Lahr kürt Kandidaten für Wahlen 2019

Fraktionschef Roland Hirsch stellt sich am Rand einer SPD-Mitgliederversammlung im Februar den Fragen einer ZDF-Reporterin ©Christine Breuer
Die Lahrer SPD hat ihre Kandidaten für die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gekürt. Der Stadtverbandsvorsitzende Mark Rinderspacher sieht die etablierten Parteien vor einer neuen Herausforderung.
Nur mit einer deutlich höheren Wahlbeteiligung werde es gelingen, die erstmals in Lahr antretende AfD einigermaßen in Schach zu halten, sagte Mark Rinderspacher als Vorsitzender des Stadtverbands der Sozialdemokraten.
Rinderspacher, der selbst auf Platz sieben der am Mittwoch festgelegten Liste für die Wahl zum Lahrer Gemeinderat kandidiert, fasste die seiner Meinung nach viel zu geringe Wahlbeteiligung bei dem Urnengang vor fünf Jahren ins Auge. Von den rund 34000 Wahlberechtigten in der Stadt Lahr hätten gerade einmal 36,88 Prozent den Weg zu den Urnen gefunden. Das sei eindeutig zu wenig, um die Kandidaten der AfD auf kommunaler Ebene in Schach zu halten.
Herausforderung AfD
Der nach der Programmkonferenz im Januar durchstartende Wahlkampf müsse deshalb auf drei Säulen ruhen. Eine attraktive Kandidatenliste und ein gutes Programm, das sozialdemokratische Akzente setzt, dazu eine Initiative zur Mobilisierung der Bevölkerung. »Jede Stimme, die für eine demokratische Partei abgegeben wird, schwächt die AfD, deren Wähler mit Sicherheit zur Urne gehen werden«, betonte der Vorsitzende.
Man müsse aktiv auf die Menschen zugehen und dabei auch ein Augenmerk auf die Jugend richten, erinnerte Rinderspacher daran, dass bei den Kommunalwahlen auch 16-Jährige wählen dürfen.
Für die Sozialdemokraten gehe es aber auch darum, das gute Ergebnis der letzten Kommunalwahl zu bestätigen und wieder stärkste Kraft im Lahrer Gemeinderat zu werden. Die inhaltlichen Weichen werde die Partei bei einer Mitgliederversammlung im Januar setzten.
Walter Caroli, der auf Platz drei hinter den Spitzenkandidat Roland Hirsch und Stefanie Kremling-Deinert kandidiert, forderte in dem Zusammenhang eine Neuausrichtung und die Schärfung des sozialdemokratischen Programms ein. Der Blick müsse auf die Zukunft gerichtet sein und starke Akzente in Sachen Ökologie und Klimaschutz setzen. Die Partei müsse aber auch insgesamt selbstbewusster auftreten und an den eigenen Erfolg glauben, betonte er in einem leidenschaftlichen Appell.
Gegen Fremdenfeindlichkeit
Die einstige Arbeiterpartei solle für die Erhaltung des Friedens in Europa und den Fortbestand demokratischer Strukturen eintreten, darüber hinaus für eine saubere und lebenswerte Umwelt. Sie müsse aber auch ein klares Zeichen gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit und gegen populistische Tendenzen setzten.
Bei der Nominierungsversammlung in »Blanks Genuss-Arena« wurden insgesamt 32 Kandidaten für den Gemeinderat und zwölf für Kreistag bestimmt.
Die Kandidaten der SPD
Für den Gemeinderat kandidieren: Roland Hirsch, Stefanie Kremling-Deinert, Walter Caroli, Diana Frei, Tunahan Yildirim, Uta Dreyer, Mark Rinderspacher, Iris Leser, Hermann Kleinschmidt, Sigrid Lettau, Frank Müller, Brigitte Beck, Christian Reinbold, Annette Ungureanu, Norbert Bühler, Dorothea Hertenstein, Rudolf John, Katja Brechtenbreiter, Peter Winkels, Susanne Hockenjos, Fred Snella, Diana Agster, Haiko Holland, Marc Arias-Siehl, Raphael Hurst, Willi Wentland, Helmut Surbeck, Thomas Bolz, Günter Noll, Josef Schwarz, Marcel Wellmann und Michael Schlawinski.
Für den Kreistag kandidieren: Wolfgang G. Müller, Heike Wieseke, Guido Schöneboom, Stefanie Kremling-Deinert, Roland Hirsch, Diana Frei, Norbert Bühler, Uta Dreyer, Hermann Kleinschmidt, Iris Leser, Peter Winkels und Eugen Hurst.