Sportplatz Meißenheim soll erhalten werden
Was passiert mit dem Sportplatz in Meißenheim? Am Ende einer Diskussionsrunde stand fest: Er soll auf jeden Fall erhalten werden.
Nicht im Meißenheimer Sportheim, wie angekündigt, sondern am Anspielpunkt auf dem Sportplatz fand am Mittwoch die Diskussion über die künftige Nutzung der Fläche statt. Auf und um das symbolische Podium – in Form einer Couch – diskutierten unter anderem Hildegard Kern, Sabine Fischer (beide Vereinsgemeinschaft), Hans Spengler (Bündnis Familien und Senioren), Hugo Wingert (Ortsvorsteher Kürzell), Bürgermeister Alexander Schröder und sein Stellvertreter Heinz Schlecht. 25 Bürger hatten sich dazu eingefunden.
»Mir wäre es lieber, wenn ich diese Diskussion nicht führen müsste, aber nach dem Ende des Fußballvereins ist sie nun erforderlich«, so eröffnete Schröder die Veranstaltung. Man konnte diese Feststellung gut nachvollziehen, nachdem er die Geschichte der Sportplatzes und seiner Nebeneinrichtung Revue passieren ließ. Einst war das Ganze eine viel genutzte Vorzeigeanlage, die nun mit dem Ende des Fußballsports ihre Bedeutung verloren hat. Neben der jährlich einmaligen Austragung der Bundesjugendspiele und des Sommerturniers der Handballer wird sie nur noch als Trainings- und Wettkampfstätte durch den Leichtathletikverein genutzt. Darüber hinaus seien bereits Anfragen für American Football und Gotcha/Paintball eingegangen. Auch die Planung eines Baugebietes sei vorgeschlagen worden. Sollten die Anlagen in Zukunft nicht genutzt und gepflegt werden, gehen sie kaputt, befürchtet der Bürgermeister.
Es entspann sich eine sachliche Diskussion, die von Horst Fischer (Leichtathletikverein) eröffnet wurde. Man könne zur Zeit nur mit Einschränkungen die Kreiswurfmeisterschaften auf dem Gelände machen. Zu mehr reiche es ohne Investitionen nicht. Rüdiger Wingert, erfolgreicher Wurfspezialist, nannte die Voraussetzungen, die gegebenenfalls für Wettkämpfe, speziell in den technischen Disziplinen, geschaffen werden müssten. Außerdem schlug er gemeinsame Trainingseinheiten der Leichtathleten und Handballer vor. Er beanstandete, dass der Schulsport nur in der Halle stattfinde, obwohl der Sportplatz für das Training in der Leichtathletik gut geeignet sei. Weiter wurde vorgeschlagen, die Anlagen in einen Zustand zu versetzen, in dem sie auch von anderen Vereinen in der Region genutzt werden können.
Skeptisch betrachtete Edgar Fischer, der unter anderem mit der Abwicklung der Auflösung des Fußballvereins beauftragt ist, eine mögliche Wiederbelebung des Fußballs in Meißenheim. Der Trend gehe eher in die gegenteilige Richtung, da die Jugend nicht mehr bereit sei, sich im Verein sportlich zu engagieren. Er befürchtet eher, dass sich weitere Vereine wegen fehlendem Nachwuchs irgendwann auflösen. Dennoch: Der Sportplatz soll nicht aufgegeben werden. Für den Vorsitzenden des SV Kürzell, Friedrich Rheinberger, ist es denkbar, dass man künftig in Kürzell Fußball spielt und alle anderen Sportarten nach Meißenheim verlagert.
Für den Hartplatz scheint sich – vorausgesetzt die Gremien stimmen zu – eine Lösung zu finden. Hier meldete der Vorsitzende des Reit-, Renn- und Fahrvereins Meißenheim, Ludwig Börsig, Interesse zur Nutzung Verein an. Hart bedrängt von Schwärmen von Junikäfern, fasste Schröder am Schluss zusammen: Man habe zwar keine Lösungen gefunden, aber für die Gremien, deren Mitglieder stark vertreten waren, wertvolle Informationen sammeln können.