Steht der Bähnli-Waggon bald am Urteilsplatz in Lahr?
Der Jugendgemeinderat von Lahr hat nun wieder zwei Sprecher. Das ist eines der Ergebnisse der Sitzung am Donnerstag. Außerdem ging es um die Frage, ob der Waggon, in dem während der Landesgartenschau erfolgreich das Café betrieben wurde, einen festen Platz in der Innenstadt finden kann.
Fabienne Obert heißt die neue Sprecherin des Jugendgemeinderats in Lahr. Auf der Sitzung am Donnerstagabend diskutierten die Jugendlichen dazu über den Standort des geplanten Jugendcafés und über neue Werbestrategien für das Gremium.
Die neugewählte Sprecherin des Gremiums setzte sich in der geheimen Wahl im Sitzungssaal des Rathauses II gegen Mitbewerber Martin Hörner mit neun zu sieben Stimmen durch.
Die Nachwahl war notwendig geworden, weil ihr Vorgänger Delovan Aslan im Sommer des vergangenen Jahres zurückgetreten war. Obert ist nun gleichberechtigte Sprecherin mit Dunja Aslan, die an der Sitzung entschuldigt nicht teilgenommen hat.
Senja Töpfer, Leiterin des Amts für Soziales, Schulen und Sport, stellte dem Rat den Sachstand zum geplanten Jugendcafé vor. Stadtrat Sven Täubert (Grüne) hatte nachgefragt. Derzeit sei der historische Eisenbahn-Waggon, der das Jugendcafé auf der Landesgartenschau mit viel Erfolg beherbergt hatte, vorübergehend bei der SWEG abgestellt. Sicher sei aber, dass man den Waggon zentral in der Innenstadt aufstellen wolle.
Wo genau und in welcher Funktion, stehe derzeit aber noch nicht fest.
Urteilsplatz mit Waggon
Mögliche Standorte seien der Urteilsplatz, der als ehemalige Strecke des Lahrer »Bähnles« sogar einen historischen Bezug hat, oder aber der Rathausplatz. Töpfer ergänzte zu diese Frage, dass ein täglicher Betrieb eines Jugendcafés – wie es auf der Blütenschau der Fall gewesen ist – allerdings für die Zukunft nicht mehr geplant sei.
Man denke vonseiten der Verwaltung eher an einen Treffpunkt für Kreativ- oder Kulturveranstaltungen von und mit Jugendlichen. Dazu sagte Obert, dass man sich einen Ort wie den Urteils- oder Rathausplatz sehr gut vorstellen könne.
Täubert hatte danach gefragt, als Silas Wieber über viel Interesse der Lahrer über eine neue Planung des Rathausplatzes im Dezember erzählte. Der Jugendgemeinderat und der Seniorenbeirat hatten Passanten in der Stadt dazu befragt (wir berichteten).
Es sei, laut Silas, »ein Wunsch oder ein Traum«, dass es auf dem Rathausplatz ein Jugendcafé geben solle. Müller stellte jedoch klar, dass man aus Sicht der Stadtverwaltung die Jugendbegegnungsstätte im Schlachthof als zentrale Anlaufstelle für Jugendliche betrachten würde. Wobei nichts gegen die Idee einzuwänden sei, den Waggon weiter zu nutzen.
Obert berichtete anschließend über ein Treffen einiger Mitglieder des Gremiums mit Oberbürgermeister Müller Anfang Januar. Man sei sich einige gewesen, dass die Arbeit der Jugendlichen für die Gleich-altrigen in der Stadt besser dargestellt werden sollte. Es gelte vor allem, auch grundsätzlich zu zeigen, dass es den Jugendgemeinderat gibt.
Kommunalwahlen ab 16 Jahren
Als nächster Termin steht nun der 15. März im Kalender. Im Schlachthof startet an diesem Tag ein Politikprojekt. Die Idee ist, dass man Jugendliche auf die im Mai stattfindende Kommunal- und Europawahl aufmerksam macht. Gewählt werden darf zum Teil bereits 16 Jahren.
Dieser erste Termin soll aber ausdrücklich ohne Politiker stattfinden. Eine Veranstaltung, bei der Kandidaten der Kommunalwahl sich den Jugendlichen präsentieren können, sei als ein Angebot des Jugendgemeinderates erst im Mai, kurz vor dem Wahltag, geplant.