Tausende Zuschauer beim Lahrer Fasnachtsumzug am Sonntag
Friedlich haben etwa 3500 Narren aus Lahr und Region am Sonntagnachmittag in der Lahrer Innenstadt gefeiert. Etwas verspätet ging der Umzug los, das hat der guten Stimmung bei kalten Temperaturen und leichtem Schneefall aber keine Abbruch getan.
In der Gärtnerstraße nahm der Zug gegen 13.39 Uhr allmähliche Gestalt an. Da gab es unter anderem einen fahrbaren Walfisch oder war das doch ein Pottwal? Das eine oder andere nicht weniger schräge Gefährt ergänzte das bunte Treiben in der Lahrer Innenstadt. An einer Stelle hatten Hästräger Schwierigkeiten ihre Zugmaschine anzuwerfen. Aber es war zu früh für Schadenfreude Wie es sich für eine Umzug zur fünften Jahreszeit gehört, lag die Temperatur etwas unter dem Gefrierpunkt und es schneite sogar.
Da ist der Gedanke – »im Schweiße des Angesichts«, respektive der Maske – nicht wirklich weit weg. Die Narren werden das Gefährt, eine Art Rasenmäher aber dann irgendwann doch zum Laufen gebracht haben. Im Defilee wurden keine Narren gesichtet, die einen Anhänger schwitzend durch die Innenstadt ziehen mussten. Was, wie der Bobachter hier anmerken möchte, aber sicher ein schönes Bild abgegeben hätte. Als angenehm dürften es die Betroffenen am Rande der Straßen empfunden haben, dass heuer fiese Dinge – wie Stroh oder gar Sägemehl – nicht mehr zum Gepäck der Hästräger gehören. Das war dieses Jahr verboten (wir berichteten).
Konfetti
Aber, Konfetti ist immer noch ein gewaltiges Ärgernis, was alle die eingeseift wurden, sicher bestätigen können. Dafür konnte der, der es vorher genauer wissen wollte, bei den Vorbereitungen genau beobachten wie die Narren Konfetti zu Hauf in handliche Tragetaschen abfüllten. Gerne sind heute die Farben Violett, Rosa oder Lila verwendet worden. Das machte sich einerseits gut im Schnee, der aber am Montag der sprichwörtliche Schnee von gestern sein dürfte oder in den grünen Perücken der Gäste. Rote Pappnasen mit violetten Papierschnipseln haben allerdings auch etwas für sich.
Nach den Musikern, der Feuerwehr die eine achtbare Leistung in Scheußlich-Dur, ein Merkmal einer jeden Guggemusik auf die Straße legten, folgte der Narrensamen der Laubenhexen, also alle Zunftmitglieder, die einmal eine große Hexen werden wollen. Die Referenz aus Lahr erwiesen natürlich auch die verschiedenen aktiven Mitglieder der Lahrer Narrenzunft, die ebenfalls vorneweg marschierten.
Freiwillige Feuerwehr
Seltsam war, dass der »Zottli« bereits am gestrigen Sonntag, also eine gute Weile vor dem Schmutzigen Donnerstag aus dem »Grusiloch« entkommen konnte. Denn als die älteste Figur der Lahrer Narrenzunft war die Figur des »Grusilochzottli« nicht zu übersehen. Die Galgenberghexen gehören selbstverständlich auch zu dem Reigen der Lahrer Hästräger.
Gekommen waren viele Gruppen – teilweise sogar mit Anhang, Fans aus Nah und Fern – der schwäbisch alemannischen Fastnacht. Neben Gästen aus dem alten Lahrer Landkreis kamen Narren aus dem Schwarzwald, dem Kinzigtal, aus Freiburg und Südbaden. Aufgestellt hatten sich exakt 59 Zünfte, da waren die Gastgeber und die Feuerwehr aber dabei. Krachen ließen es die Narren dann noch im Narrendorf auf dem Rathausplatz.
Vor dem Umzug gab es einen Empfang für die Zunftmeister vonseiten der Stadtverwaltung im Stiftsschaffneikeller. Den Schlüssel abgeben musste da aber noch niemand. Das wird ebenfalls erst am Schmutzigen Donnerstag, am 28. Februar, der Fall sein.
Vollmond
Warum liegt Fasnetsmontag manchmal Anfang Februar, manchmal im März, fragen sich viele unserer Leser. Das liegt am Datum des Osterfestes, nach dem sich die Fasent richtet. Da Ostersonntag nach dem Mondkalender berechnet wird und immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang liegt, ist auch die Fasnet mal früh und mal spät. Aschermittwoch als Beginn der vorösterlichen Fastenzeit liegt stets 46 Tage vor Ostersonntag. Damit ist der frühestmögliche Termin für den Fasnetsmontag der 2. Februar, dies wird aber erst 2285 der Fall sein. Der spätestmögliche Termin für Rosenmontag ist der 8. März. Dies tritt im Jahr 2038 ein.