Totenkopfäffchen für Lahrer Stadtpark sind da!
Der Stadtpark ist um eine Attraktion reicher: Acht Totenkopfäffchen bevölkern das neue Gehege. Die Neuanschaffung wird vermutlich steigende Besucherzahlen mitbringen.
Munteres Geturne und laustarke Unterhaltung – das darf man von den neuen Totenkopfäffchen im Stadtpark erwarten. Die acht Männchen wurden aus einem Affenpark in Apenheul in den Niederlanden abgeholt und nach Lahr gebracht. »Diese Rasse kann man als reine Männergruppe halten«, sagt Richard Sottru. Der Leiter des Amtes für öffentliches Grün und Umwelt in Lahr stellt damit auch klar: »Nachwuchs ist nicht geplant.«
Nachzucht hätte mehr Aufwand bedeutet
Denn das neue Gehege wurde zwar deutlich größer dimensioniert – auf dem Platz, auf dem früher sieben Käfige waren, gibt es jetzt nur noch zwei. Es wurde mit Naturboden ausgestattet, enorm erhöht und mit vielen Pflanzen naturnah gestaltet. »Aber mit einer Nachzucht hätte man weitere Anforderungen zu bewältigen, etwa mit einem extra Gehege für die Mutter«, so Sottru.
Agile Rasse
Dafür hat man mit den ursprünglich aus Bolivien und Peru stammenden Saimiris, wie die Totenkopfäffchen auch heißen, eine besonders agile Rasse ausgesucht. »Da sie sehr aktiv sind, haben sie eine hohe Zuschauerattraktivität«, weiß Sottru. Es sei unterhaltsam, die Tiere zu beobachten – auch beim Fressen. Insekten, Samen und Früchte bekommen sie aber ausschließlich von ihren Tierpflegerinnen Cathleen Tzschoch und Renate Willin. »Sie vertragen nur bestimmtes Futter, sonst werden sie krank«, sagt Sottru. Er weist darauf hin, dass im Stadtpark generell »Füttern verboten« ist. Nur so können die Tiere in Obhut des Menschen ein höheres Alter erreichen als in der freien Wildbahn. Rund 20 Jahre können sie alt werden; aktuell sind die flinken Kerle zwischen drei und fünf Jahre alt.
Über 20 verschiedene Laute
Gründlich beobachten werden die Tierpflegerinnen die neuen Tiere, die als äußerst kommunikativ gelten: Über 20 verschiedene Laute beherrschen die Totenkopfäffchen. Bis in ein, zwei Jahren, ist der Amtsleiter sicher, werden die Tierpflegerinnen genau wissen, wie jeder gelaunt ist.
Nur einer hat einen Namen
Dann werden die Tiere bestimmt auch individuelle Namen haben, die ihren Charakter widerspiegeln. Bisher hört nur einer der Racker auf einen Namen: In Apenheul, wo die Gruppe gemeinsam sozialisiert wurde, nannte man ihn »Ferrero«.
Freigang werden die Tiere übrigens nicht bekommen. »Das passt nicht zu unserem Konzept«, so Sottru. Die Tiere wären rasch über alle Berge – oder würden den Stadtpark durcheinander bringen. Da gebe es vielleicht Pflanzen, die ihnen nicht bekommen. »In Apenheul ist es anders; dort gibt es nur Affen.« In Lahr dagegen stolzieren die Pfauen durch den Park, Pony, Lama, Damwild, Schwein und Ziergeflügel sind ebenfalls zu sehen. Und natürlich die Erdmännchen. »Als sie kamen, stiegen unsere Besucherzahlen«, blickt Sottru zurück. Gleiches erhofft er sich nun von den Äffchen: »Sie wurden mit Spannung erwartet.«
Knitz und possierlich
Doch auch wenn sie so knitz und possierlich aussehen wie »Herr Nilsson« von Pippi Langstrumpf – auch diese Herren haben es faustdick hinter den Ohren. Deshalb sollte man nicht versuchen, direkt mit ihnen in Kontakt zu kommen. »Auf keinen Fall sollte man etwa den Finger ins Gehege strecken – das würde mit einem schmerzhaften Biss enden«, warnt Sottru.
Falls eines der Tierchen Blessuren hat, fährt der Vertragstierarzt des Parks vor. Er kann dann Bisse oder Knochenbrüche heilen. Falls den Tieren etwas fehlt, was man nicht richtig diagnostizieren kann, sind die Tierpflegerinnen gefragt. »Sie kennen die Tiere dann und können einschätzen, was mit ihnen los ist«, so Sottru.
Unterstützung aus Holland
In den ersten Tagen bekommen die Lahrer Pflegerinnen Hilfe aus Apenheul: Desiree Lokstra, die die Gruppe für den Stadtpark geformt hat und kennt, ist mitgekommen, um die Schützlinge und ihr Know-how in gute Hände zu geben.