Trotz Regeln: Parksituation beschäftigt Langenwinkel weiter
Die Verkehrs- und Parksituation im Langenwinkeler Industriegebiet und auf dem „Sonne“-Parkplatz sind Themen, die Behörden und Ortschaftsrat schon lange Jahre beschäftigen. Am Dienstag wurde im Ortschaftsrat zum Sachstand informiert und Fragen beantwortet.
Gerade widerrechtlich parkende Lkw im Industriegebiet und auf dem Parkareal des Gasthofs „Sonne“ haben Anwohnern in Langenwinkel schon seit Jahren viel Verdruss bereitet. Am Dienstag nahmen der Ortschaftsrat und Amtsleiterin Lucia Vogt (Rechts- und Ordnungsamt) bei einem nicht-öffentlichen Ortstermin verschiedene Punkte unter die Lupe und diskutierten Möglichkeiten für die Zukunft. Über Sachstand und Reaktionen wurde in der folgenden Sitzung des Ortschaftsrat informiert.
Vogt ging zunächst auf den „Sonne“-Parkplatz ein. Für das Areal war in der Vergangenheit die Möglichkeit erwogen worden, ein generelles Parkverbot auszusprechen, ebenso zeitlich beschränkte Verbote. Vor Jahren sei der Parkplatz noch ausschließlich Autos vorbehalten gewesen. Zwei bis drei Lkw-Parkplätze seien danach auf dem Randstreifen des Parkplatzes eingerichtet worden. Dieses Parken sei rechtlich auch nicht zu verbieten, da es sich beim Areal bis hin zum Übergang in den Parkring um ein Misch-, erst danach um allgemeines Wohngebiet handle. Hier könne Lkw über 7,5 Tonnen an Wochenenden und nachts das Parken untersagt werden.
„Nur Verwarnungen“
Problematisch sei, dass widerrechtliches Parken über längere Zeit dokumentiert werden müsse, „ansonsten können wir nur Verwarnungen aussprechen“, bemerkte Vogt. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) kontrolliere in den Ortsteilen mindestens einmal wöchentlich, mehr sei aber kaum möglich aufgrund der städtischen Größe und der Vielzahl der Aufgaben. Wenn kontrolliert wurde, ergab sich für das Areal allerdings auch, dass stets zwischen 17 und 25 Stellplätzen frei waren. „Es hat sich gezeigt, dass eine Parkscheiben-Regelung für den Parkplatz nicht das greifende Instrument ist“, so Vogt. Martin Müller (Freie Wähler) regte an, am Rand zwei bis drei Poller aufzustellen, um das Parken für Lkw möglichst unattraktiv zu gestalten. „Das könnte eine Möglichkeit sein, die Gegend von parkenden Lkw zu befreien“, sagte er. Lucia Vogt griff die Idee auf und kündigte an, sie in die nächste Verkehrsschau mitzunehmen.
Sie ging auch auf die von Anwohnern kritisierten Übernachtungen von Fahrern in ihren Fahrzeugen ein. Dies könne seitens des KOD nicht gerügt werden, sondern sei ein Fall für die Polizei, die in solchen Fällen zu rufen sei. Wie Anwohner im Sitzungsverlauf berichteten, seien einzelne kleine Erfolge zu verzeichnen, wenn sie die Problematik durch persönliches Ansprechen der Fahrer, Anbringen von schriftlichen Hinweisen an den Fahrzeugen oder den direkten Kontakt zu den betreffenden Firmenspitzen moniert hätten. Keiner könne allerdings wissen, ob die Einsicht von Dauer sei.
Zufahrt besser nutzen
Die Situation im Industriegebiet sei mit Parkzonen und regelmäßige Kontrollen spürbar besser geworden, führte Vogt aus. Ortsvorsteherin Annerose Deusch (Freie Wähler) ergänzte, dass erst unlängst wieder eine verkehrsrechtliche Anordnung erlassen worden sei, damit ein Grundstücksbesitzer seine Zufahrt besser nutzen könne. Kontrollen sollen, wie Vogt ankündigte, auch künftig im gesamten Ortsteil weiter vorgenommen werden, zum Beispiel hinsichtlich des Gehwegparkens.