Tulpenfest im Lahrer Stadtpark gut besucht
Das Wetter war einem launischen April angemessen, daher war das Tulpenfest am Sonntagnachmittag im Stadtpark einigermaßen gut besucht. Das südbadische Saxofonorchester unterhielt die dann doch ordentliche Anzahl Besucher, die sich auf dem Platz vor dem Pavillon verteilten.
Gegen 13 Uhr hörte der nervige Nieselregen auf. Das Thermometer kletterte von vier Grad auf einen Wert, der sich dann fast zweistellig anfühlte. Reinhard Teufel, Vorsitzender des Freundeskreises Stadtpark, dem Veranstalter des Tulpenfestes, machte da dann auch eine gute Miene. Gegen das Wetter ließe sich nicht argumentieren. Er fand es zwar schade, dass die knapp 30 Mitglieder, die sich auf einen erhofften Ansturm vorbereitet und gefreut hatten, doch ein gutes Stück im Leerlauf dem Wetter trotzen.
Ein Erfolgserlebnis gab es aber kurz bevor die Saxofone ihr Konzert begannen doch. Zwei Losverkäufer hatten alle Lose in einem stattlichen Eimer bereits an die Besucher gebracht. Man sollte also den Tag in diesem Fall vor dem Abend loben.
Helmut Tröster an der Drehorgel unterhielt die Besucher, die dann doch recht zahlreich Richtung Pavillon strömten, zuerst mit dem Thema »Der dritte Mann«, den schaurig schönen Schwarz-Weiß-Bildern aus der Wiener Unterwelt anno 1947. So düster muss man das Tulpenfest, schätzungsweise in der 25. Auflage, aber nun wirklich nicht malen. Die Farben der etwa 25 000 Blüten waren im zugegeben etwas fahlen und kühlen Licht aufgrund der Regentropfen klar und deutlich zu erkennen.
Blumen und Bonsai
Da der gesamte Stadtpark aufwendig dekoriert worden war, verliefen sich die Gäste einfach auch im weitläufigen Areal ein bisschen. Insgesamt waren genügend Besucher gekommen, so dass sich der Pessimismus am Mittag etwas gelöst hatte. Teufel hatte aber ganz im Ernst bereits um die Mittagszeit behauptet, dass die kurzfristige Prognose für Lahr am Nachmittag das Ende des Regens und etwas höhere Temperaturen versprochen hatte – was sich bewahrheitete. Da war dann auch an den Ständen auf dem Platz vor dem Pavillon – der Bühne für das knappe Dutzend Saxofone – einiges los. Neben Kaffee und Kuchen, deftigerer Kost und kühlen Getränken boten die Stadtparkfreunde Blumen und sogar etliche Bonsai-Bäume an.
Verwaist waren der Spielplatz, der Irrgarten und die Tiergehege. Da verliefen sich nur einige bei einem Rundgang, ohne länger anzuhalten. Die sicher sehr aufwendige Mühe den gesamten Park zu schmücken hatte sich also gelohnt. Die Tulpen, in fast allen Farben des Regenbogens und sehr vielen Formen, werden übrigens noch eine gute Weile blühen. Noch ein Trost: Rechtzeitig vor Ostern sind die Wetterfrösche optimistisch, dass es was wird mit dem Frühling – nicht nur im Stadtpark.