Überangebot an Brennholz im Meißenheimer Wald
Ende April herrscht Ruhe im Meißenheimer Wald. Förster Gunter Hepfer spricht mit dem Lahrer Anzeiger über das Überangebots an Brennholz. Aus seiner Sicht könnte ein zweiter Versteigerungstermin im Spätjahr für etwas Entspannung sorgen.
Im Winter konnte wieder ausreichend Brennholz für die Bürger von Meißenheim und Kürzell zur Verfügung gestellt werden. Erstmals hatte man infolge des Eschensterbens ein Überangebot an Brennholz zur Verfügung. Bei den Versteigerungen ging nicht alles weg. „Die Abnahme tröpfelt immer noch so vor sich hin“, äußert sich Förster Gunter Hepfer gegenüber dem Lahrer Anzeiger.
Das Brennholz wird in Form von Schlagraum und als Brennholzpolder lang zur Verfügung gestellt und muss bis spätestens Ende April aufgearbeitet und abgefahren werden. Dann ist im Wald bis Ende September erst einmal Ruhe angesagt, damit keine weiteren Störfaktoren des Tierbestands während der Brut- und Setzzeit und der Vegetation vorhanden sind. Dieses Jahr wurde im Rheinwald Holz geschlagen und im nächsten Winter geht es in den sogenannten Ichner-Wald (Wald Richtung Ichenheim).
Zusätzlicher Termin
Wie schon angeführt, ist in diesem Jahr ein Überhang an Brennholz im Wald vorhanden. „Da könnte man sich überlegen, ob man nicht für das noch vorhandene Restholz einen früheren Versteigerungstermin anberaumen könnte und das ganze Brennholzgeschäft schon im Oktober oder November beginnen würde“, stellt Hepfer eine Überlegung an. Ein Anliegen des Försters ist, dass er vermeiden möchte, dass gutes Brennholz an die Zellstoffindustrie verkauft werden muss, denn dort sind die Preise wegen dem Überangebot aus dem Bestand von Fichtenwäldern (Borkenkäfer geschädigt) am Boden.
„Wir stellen immer wieder fest, dass durch die fortschreitende Wurzelfäule (Grundwurzel) am Stammfuß der befallenen Eschen diese manchen Wetterkapriolen nicht mehr standhalten können und einfach umkippen. An Wegen wird hier natürlich wegen der Verkehrssicherungspflicht besonders darauf geachtet, dass dort die kranken und labilen Bäume zuerst gefällt werden“, so Hepfer. Ein Durchstreifen des Waldes Querfeldein sollte unterlassen werden, weil es einfach zu gefährlich sei. Es sei immer damit zu rechnen, dass ein Baum plötzlich und ohne Vorwarnung umfalle.
Sinnvolle Aktion
Noch ein weiteres Anliegen trägt der Förster vor. „Die Schutzhüllen, die um die neu angepflanzten Bäumchen vor Jahren angebracht wurden und nun wegen ihrem fortschreitenden Wuchs nicht mehr benötigt werden, müssen wieder eingesammelt werden“, trägt Gunter Hepfer vor. Somit könnten diese auch wiederverwertet werden. Hier hätten die Jagdpächter und Jäger zwar schon einiges eingesammelt, aber in ihm sei eine weitere Idee gereift. Auch Jugendliche, die aufgrund der Corona-Situation nicht in die Schule müssen, könnten hier helfen. Man müsse sich dazu nur an ihn wenden, dann können die jungen Leute auch etwas finanziell unterstützt werden und wies abschließend wieder auf das Motto hin: „Es ist auch Dein Wald!“