Ungewöhnliches Konzert fürs Netzwerk Solidarität

Ihren rund 450 Besuchern boten Sänger, Musiker und Burgschauspieler einen tollen Abend. ©Wolfgang Schätzle
Ein nicht alltägliches Advents- und Weihnachtskonzert erlebten rund 450 Besucher am Sonntag in Friesenheim. Insgesamt kamen über 4000 Euro Spenden für das Netzwerk Solidarität Friesenheim zusammen.
Bereits die Einstimmung am Freitag im evangelischen Gemeindehaus (wir berichteten) ließ erahnen, welch großes Konzert am Sonntag die Besucher in der katholischen Kirche in Friesenheim erwartet. Denn zwei der Akteure, der Wiener Burgschauspieler Bruno Thost und der Friesenheimer Musiker Franz Schüssele, hatten auch tragende Rollen beim Benefizkonzert zugunsten der Flüchtlingshilfe. Stolze 3510 Euro spendeten die rund 450 Besucher am Ende für das Netzwerk Solidarität Friesenheim. Sie hatten einen einzigartigen Abend erlebt. Denn wann bekommt man die Weihnachtsgeschichte von einem echten Burgschauspieler serviert, musikalisch begleitet von ungewöhnlichen Alphornklängen?! Bruno Thost und Franz Schüssele interpretierten die Weihnachtsgeschichte eben auf ihre ganz eigene Art.
Slawische Musik
Manch einer im weiten Rund der Sankt-Laurentius-Kirche hätte da schon gerne kräftig Applaus für die außergewöhnliche Präsentation gespendet. Doch den sollten und mussten sich die Besucher bis zum Höhepunkt, dem »Hallelujah« aus dem Oratorium »The Messiah« von Georg Friedrich Händel, aufsparen. Der Beifall brandete dann aber über die rund 150 Akteure hinweg und hielt minutenlang an. Schließlich galt es, weitere Leckerbissen im Laufe des Konzerts nun in geballter Form zu beklatschen. Hierzu gehörte ein kleines Intermezzo slawischer Weihnachtsmusik mit Franz Schüssele und Herbert Wieber, dargeboten auf einer Fujara, die zu den charakteristischen slowakischen Instrumenten zählt.
Beifall gab es für Sopranistin Sibylle Haag für ihre Arien, unter anderem für »Er weidet seine Herde«. Beeindruckend war Katharina Fünfgeld an der Posaune, ebenso das Friesenheim Blechbläserensemble unter Leitung von Michael Fünfgeld. Weitere Garanten für den Erfolg waren die Kirchenchöre St. Laurentius Friesenheim und St. Leodegar Oberschopfheim, der Chor des Klinikums Lahr-Ettenheim und der Gemischte Chor Mahlberg sowie die Organisten Adrian Sieferle und Martin Groß. Letzterer war auch der Mann des Abends, denn Groß hatte nicht nur die Gesamtleitung, er organisierte das Konzert im Rahmen seiner Aktion »Musik hilft Menschen«.
Dass Großartiges an dem Abend passiert, hatte schon anfangs Schirmherr Bürgermeister Armin Roesner angekündigt. Dass dem so war, bestätigte abschließend Pfarrer Steffen Jelic. Und dann erklang aus rund 600 Kehlen eines der bekanntesten deutschen Weihnachtslieder: »O du fröhliche«.
Ziel erreicht
»Ich bin sehr zufrieden, über meine Vorstellungen hinaus«, sagte Groß wenige Minuten später gegenüber dem Lahrer Anzeiger. Es sei sein Ziel gewesen, mit der Musik die Herzen der Menschen anzusprechen und ein Zeichen für die Solidarität zu setzen. »Das ist ganz aufgegangen.«
Übrigens: Überraschend kamen am Sonntag noch weitere 500 Euro für das Netzwerk hinzu. Das Geld spendete der Förderkreis der Grundschule Oberweier. Es ist der Erlös aus Martinsfeier und Nikolausaktion der Schule.