Schwanau - Ottenheim

Vierte Auflage des »Sommernachtstraums« des ACO

Thorsten Mühl
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22. Juli 2018

»Ein Geniestreich Werner Stiefels«: Der »Sommernachtstraum« des Akkordeonclubs Ottenheim fand am Samstag zum vierten Mal statt. ©Thorsten Mühl

Auch wenn das vierte »Sommernachtstraum«-Konzert des Akkordeonclubs Ottenheim (ACO) mit vielen Solisten am Samstagabend in die katholische Kirche verlegt werden musste, sollte kein Besucher aufgrund hoher Qualität den Ortswechsel bereuen.

Die Wetterlage der vergangenen Tage präsentierte sich zu unsicher, daher entschieden die ACO-Verantwortlichen im Laufe des Freitags, die vierte Auflage des »Sommernachtstraums« (angelehnt an den Titel der Shakespeare-Komödie) in die katholische Kirche zu verlegen. »Im Freien steht die Atmosphäre mit an der Spitze der Eindrücke, in der Kirche kommt die Musik dafür besser zur Geltung«, meinte Vorsitzender Jens Blümle unmittelbar vor dem Konzertstart. 
Dirigent Werner Stiefel, der Spiritus Rector der Konzertreihe, sah den Rahmen von der praktischen Seite: »Freiluft wäre zweifellos schön gewesen, aber der Standortwechsel wird dem Konzert nichts von seiner Wirkung nehmen.« 
Er sollte sich nicht getäuscht haben. Die zwei Konzertstunden (unterbrochen durch 40 Minuten Pause) vereinten, wie schon die Vorgänger, eine breite Mischung musikalischer Eindrücke. Rückgrat war das von Stiefel geleitete ACO-Orchester, das mal der Vordergrund, mal dezente Begleitung im Hintergrund war. Dazu hatte Stiefel wieder eine ganze Reihe kompetenter Vokal- und Instrumentalsolisten eingeladen, die das Konzert auf ihre Weise aufzuwerten verstanden. 
Musikalisch bewegte man sich zwischen Klassik und Pop, zwischen Liebe und Lust, zwischen Wolfgang Amadeus Mozart und, typisch für Werner Stiefel, Udo Jürgens. Eine interessante Mischung, zu der sich rund 380 Besucher in der voll besetzten katholischen Kirche versammelten. 
Die Moderation oblag erneut dem ehemaligen ACO-Aktiven Lutz Weide, der in trocken-humoriger Art den »Sommernachtstraum« gleichfalls bereicherte. Die vokale Seite der Solisten wurde zum Beispiel durch die Beiträge Saskia Spenglers bestimmt. 
Ihr glasklarer Sopran entzündete bei »Panis angelicus« (lateinisch für »Engelsbrot«) und »Voi che sapete« (aus der Mozart-Oper »Die Hochzeit des Figaro«) zahlreiche Lichter im Klanggebäude des Abends. Nicht minder gefeiert wurde Peter Bennoit, der Chansonier brillierte mal allein (»Da wird eine Insel sein«, »Griechischer Wein«), mal im Duett mit Ehefrau Esther (»Schenk’ mir diese Nacht«). Und auch die von Weide als »Meißenheim-Connection« angekündigten Alexandra Baumann und Uwe Bertsch konnten sich in Szene setzen. Baumann interpretierte das Jürgens-Stück »Immer wieder geht die Sonne auf«, wobei der Charme des Original-Stücks nicht ganz eingefangen wurde. 
Bertsch versuchte sich ebenfalls an einem Jürgens-Werk, »Ich glaube«. Gemeinsam boten sie noch »...bist du dann bei mir«, im Original von De Höhner, dar. 

Erlös für guten Zweck

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Da zu diesem Stück keine Noten vorlagen, schrieb Werner Stiefel sie kurzerhand neu, was eine kraftvolle, eindringliche Version mit Nachhall ermöglichte. Zweifellos einer der Höhepunkte des Konzerts. Instrumental hatten es Wiebke Walter (Querflöte/»Badinerie«) und Chiara Herzog (Klarinette/»La Danza«) nicht leicht. 

Ihr jeweiliges Tempo und das des begleitenden ACO-Orchesters waren nicht einfach in Balance zu halten. »Das ist nicht an den Solistinnen, sondern an der Komplexität der Stücke festzumachen«, erläuterte Werner Stiefel am Rande. 
Ein Vater-Sohn-Tandem begeisterte an der Trompete. Patrick Fertig ist seit Jahren schwanauweit bereits eine Institution am Instrument, Sohn Jonas wächst in diese Rolle hinein. Beide erhielten vor allem für das aus mehreren beliebten Stücken zusammengesetzte Arrangement »Trompetenträume« viel Beifall. Stefan Bruder ließ sein Saxofon unter anderem bei »The Power of Love« kräftig erklingen. Und auch das ACO-Orchester zeichnete sich als ruhender Pol aus. Zwei Sätzen aus Mozarts »kleiner Nachtmusik« und »Highland Cathedral« schlossen sich etwa Jens Blümle und Patrick Schiff auf Solopfaden an, als sie »La Cumparsita« interpretierten. 
Nicht jedes Stück zündete unmittelbar bei allen Geschmäckern, der qualitativ hochstehende »Sommernachtstraum« an sich, Weides Worten zufolge »ein Geniestreich« Werner Stiefels, allerdings schon. Das bewies der lange anhaltende Beifall nach dem Schlussakkord. 
Der Erlös des Abends kam komplett der guten Sache zugute. Gespendet wurde für die »Initiative Kinderklinik« (Freiburg) und den Verein »Einfach Helfen« (Ettenheim).

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