Volksbank Lahr legt trotz Zins-Tief ein Erfolgsjahr hin
Die Volksbank Lahr hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr hingelegt – trotz Niedrigzinsniveau. Dies wurde am Dienstag bei der Vertreterversammlung im Europa-Park bekannt.
Niedrige Zinsen – was Kreditnehmern gefällt, ist für Banken eine Herausforderung. Wie Vorstandsmitglied Reiner Richter auf der Vertreterversammlung der Volksbank Lahr am Dienstag berichtete, hat die Europäische Zentralbank seit März 2016 für Einlagen einen Zinssatz von Minus 0,4 Prozent veranschlagt. „So etwas ist noch nie dagewesen.“ Für die Banken sei der Negativzins insofern ein Problem, als die Margen zwischen Einlagen- und Kreditzinsen sinken, was besonders Geldhäuser mit traditionellen Geschäftsmodellen wie die Volksbanken treffe.
1,3 Millionen Euro Dividende
Doch die Volksbank Lahr hat die Probleme gemeistert, meinte Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker. Dies schlägt sich auch in den Bilanzzahlen nieder (siehe Info-Kasten). Und auch die Mitglieder der Genossenschaft profitieren von der guten Entwicklung der Bank: Sie dürfen sich über eine Dividende von 1,3 Millionen Euro freuen. Der Rest des Bilanzgewinns von rund 7,3 Millionen Euro wird den Rücklagen zugewiesen. Der Vorstand der Bank wurde einstimmig entlastet.
Genossenschaftsmodell ist ein Erfolg
Rottenecker nahm auch Stellung zu den Forderungen der Europäischen Notenbanken, das Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken zu überdenken. Das sei fast schon zynisch, meinte er, zumal das Konzept erfolgreich sei. Das Gebot der Stunde müsse vielmehr sein, das genossenschaftliche Geschäftsmodell zukunftsfähig auszurichten.
Die Bank sei dabei auf einem guten Weg, so Rottenecker weiter. So können Kunden mittlerweile mit dem Smartphone ihr Online-Banking erledigen, Geld versenden und überweisen oder direkt am Geldautomaten abholen. Die 2016 gestartete Strategie, die die Strukturen innerhalb der Bank zum Vorteil der Kunden verbessern soll, zeige bereits Erfolge. Der solide Wachstumskurs, den die Bank schon seit längerem eingeschlagen hat, sei auch im vergangenen Jahr fortgesetzt worden.
Weitere Schulpartnerschaften geplant
Im Bereich regionales Engagement hat die Bank ein Auftragsvolumen von 1,8 Millionen Euro vornehmlich an Betriebe aus der Region vergeben. Mit insgesamt 685 000 Euro wurden dem Jahresbericht zufolge soziale, kulturelle und gemeinnützige Einrichtungen und Vereine unterstützt. Außerdem hat die Bank Bildungspartnerschaften mit fünf Schulen im Geschäftsbereich. Zwei weitere Kooperationen mit kaufmännischen und weiterführenden Schulen in Lahr und Offenburg werden derzeit vorbereitet.
Erfreuliche Zahlen
Überwiegend erfreuliche Zahlen präsentierte die Volksbank Lahr auf ihrer Vertreterversammlung. So erhöhte sich die Bilanzsumme um 6,8 Prozent auf 2,25 Milliarden Euro – ein Höchststand in der Geschichte der Bank. Das Kundenvolumen überschritt erstmals die Vier-Milliarden-Euro-Grenze. Das Kreditvolumen konnte um 8,7 Prozent gesteigert werden und liegt mittlerweile bei 1,36 Milliarden Euro. Mit dieser Steigerungsrate liegt die Bank weit über dem Verbandsdurchschnitt (4,8 Prozent). Und trotz Niedrigzins-Niveau ist es der Volksbank gelungen, die Einlagen um 3,1 Prozent auf fast 1,7 Milliarden Euro zu steigern.
Die Bank zählt mittlerweile 54 116 Mitglieder. 2016 wurden 3182 neue Kunden aufgenommen, von denen 1469 Mitglieder wurden. 456 Mitarbeiter kümmern sich um die Belange der Kunden, 35 Auszubildende werden derzeit auf den Beruf des Bankkaufmanns vorbereitet. Im September werden 15 junge Leute die Ausbildung beginnen.
Zur Bank gehören 58 Geldautomaten und zwölf Selbstbedienungsfilialen.