Voraussetzungen für Einzelhandel in Nonnenweier geschaffen
Zentrales Thema im Nonnenweierer Ortschaftsrat war am Mittwochabend die Vorberatung zur Entwurfsplanung für den B-Plan »Nahversorgung Schwanau-Süd/Nonnenweier«. Damit einher geht die fünfte Änderung des Flächennutzungsplans.
Ende November 2018 wurde die Aufstellung des Bebauungsplans (B-Plan) »Nahversorgung Schwanau-Süd/Nonnenweier« und die damit einhergehende fünfte Änderung des Flächennutzungsplans im Ortschaftsrat vorberaten. Damit werden planungsrechtliche Voraussetzungen geschaffen, um am nördlichen Ortseingang (Ottenheimer Straße) auf einer rund ein Hektar großen Sonderfläche einen neuen Lebensmittelmarkt, einen Drogeriemarkt und weiterem Einzelhandel zu realisieren.
Die Sitzungsleitung übernahm erneut Stellvertreter Bernhard Irion (CDU), da sich Ortsvorsteherin Dagmar Frenk (SPD) aus persönlichen Gründen selbst für befangen erklärte. Martina Stahl (Bauverwaltung Schwanau) legte nochmal den Hintergrund der Änderung des Flächennutzungsplans dar.
In der Riedgemeinde seien vorhandene Angebote für die Versorgung mit Waren des qualifizierten, häufig wiederkehrenden Grundbedarfs »nicht ausreichend gesichert«. Lebensmittel- und Drogeriebereich würden mit Edeka (Allmannsweier) und zwei kleinflächigen Ottenheimer Lebensmittelgeschäften nur punktuell abgedeckt. Gerade Bürger aus Nonnenweier und Wittenweier müssten regelmäßig Angebote in benachbarten Städten und Gemeinden, zumeist per Auto, in Anspruch nehmen.
Die Strukturen der Nahversorgung seien stark lückenhaft. Nach eingehender fachlicher Vorprüfung kristallisierte sich der Standort am nördlichen Ortseingang insbesondere dank guter Erreichbarkeit – fußläufig als auch per ÖPNV – heraus. Stahl wies auf den wichtigen Umweltbericht zum Vorhaben hin, in dem zusammenfassend aber keine Bedenken gegen das Vorhaben gesehen würden.
Konkreter Planentwurf
Der Ortschaftsrat empfahl dem Gemeinsamen Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Schwanau-Meißenheim bei einer Enthaltung von Reinhard Frenk (FWV), die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und Träger öffentlicher Belange einzuleiten.
Zum konkreten Planentwurf lieferten Martina Stahl und Vertreter des Planungsbüros Kappis (Lahr) Näheres. Begrenzt wird das Areal westlich von der L 100, südlich von bestehender Wohnbebauung (Wörtelweg), östlich vom Areal des Diakonissenhauses sowie westlich und nördlich von landwirtschaftlich genutzten Freiflächen. Herz des Gestaltungskonzepts sind drei Gebäude, die L-förmig einen gemeinsamen Parkplatz einfassen.
Gebäude eins soll als Lebensmittelmarkt (Verkaufsfläche: 800 Quadratmeter), Gebäude zwei als Drogeriefachmarkt (Verkaufsfläche: 650 Quadratmeter) gestaltet werden. Bei Gebäude drei (Verkaufsfläche: 150 Quadratmeter), dessen Nutzung noch nicht feststeht, machte sich der Ortschaftsrat für eine kleinteiliger festzulegende Nutzung stark.
Tabakladen, Metzgerei, Bäckerei – alles vernünftige Ansätze, doch Andreas Biegert (FWV) konnte sich auch einen Copyshop oder einen Anbieter für Fußpflege im Gebäude vorstellen. Diesen einhelligen Wunsch formulierte das Gremium auch in Richtung Gemeinderat. In den Ausführungen kam ebenfalls klar zum Ausdruck, dass Themen wie Lärmschutz Richtung Wohngebiet und die Verkehrsplanung (eventuell Linksabbiegespur von der Ottenheimer Straße) zu diskutieren seien.
Wasserversorgung
Die Wasserversorgung wird über das öffentliche Netz gesichert, Regenwasser versickert dezentral in Rinnen, Schmutzwasser mittels zweier an die Druckleitung der Brunnengalerie heranreichender Stränge gesammelt und mittels Anschlussleitung in die öffentliche Kanalisation geleitet. Die reinen Brutto-Erschließungskosten liegen (inklusive Planung) bei rund 1,8 Millionen Euro. Bei einer Enthaltung stimmte der Ortschaftsrat der Entwurfsplanung zu.