Wasser-Kur: Kneipp-Geburtstag im Emmaus Oberweier gefeiert
Alles drehte sich um den »Wasserdoktor« und das Element Wasser beim Besuch des Oberweierer Seniorenwerks im Emmaus in Oberweier. Gemeinsam wurde Sebastian Kneipps 197. Geburtstag gefeiert.
Das Seniorenwerk Oberweier ist immer wieder ein gern gesehener Gast im Seniorenheim Emmaus im Dorf. Am Donnerstag waren die Senioren wieder zu Besuch. Diesmal war es jedoch nicht irgendein Tag, sondern der Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp, bekannt als »Wasserdoktor« und Begründer der Kneipp-Naturheilverfahren. Kneipp wurde vor 197 Jahren in Stephansried geboren und ist natürlich in der nach Kneipp zertifizierten Senioren-Einrichtung allgegenwärtig. So wurde der Besuch des Seniorenwerks zu einem gemeinsamen Geburtstagsfest.
Gleich zu Beginn überraschte Heimleiterin Claudia Collet und ihr Team mit kleinen Aufmerksamkeiten aus der Küche à la Kneipp. Darunter auch ein nicht alltägliches Gebäck: »Stinkerfüße«, oft auch »Käsefüße« genannt. Danach führt Collet in die fünf Säulen der Gesundheit nach Sebastian Kneipp ein – angefangen vom Wasser über Ernährung, Heilpflanzen und Bewegung bis zur Lebensführung. Die Heilwirkungen von Wasser waren in Zeiten von Sebastian Kneipp noch umstritten, heute sind sie jedoch wissenschaftlich belegt.
Wasser spielte auch eine zentrale Rolle in einer Andacht nach Kaffee und Kuchen. Dabei wurde »Alle meine Quellen entspringen in dir, in dir mein guter Gott« angestimmt. »Wenn ich an eine Quelle komme, bin ich jedes Mal fasziniert«, so Martin Abler vom Leitungsteam des Seniorenwerks. Die Quelle ist ein Bild für den Ursprung des Lebens. Wasser ist das elementarste Lebensmittel. »Mehr als drei Tage können wir nicht überleben, ohne zu trinken«, so Abler. Das gemeinsam gesungene Lied sei in einer klösterlichen Gemeinschaft entstanden – geschrieben von Schwester Leonore Heinzl aus dem Kloster Maria Medingen – und werde seither von vielen Menschen gesungen, die gemeinschaftlich nach der göttlichen Quelle suchen, erklärt Abler zum Ende der Andacht.
Aber mit dem Thema Wasser war noch nicht Schluss. Denn Heimleiterin Collet lud Gäste und Heimbewohner noch zu einem »Kneippschen Espresso« ein. Dahinter verbirgt sich ein kaltes Armbad, das vor allem gegen Tagesmüdigkeit und mentale Abgeschlagenheit wirkt. Nach dieser aufmunternden Kneipp-Anwendung konnte noch, wer wollte, sich draußen den Rohbau des neuen Emmaus ansehen – allerdings nur von außen. Zuvor hatte Claudia Collet den Bau und dessen Fortschritt bereits in einer kleinen Bilder-Präsentation vorgestellt. »Wir sind gut im Plan«, so Collet. Auch würde alles bis Weihnachten beziehungsweise zum Jahreswechsel fertig werden. Aber der Umzug werde voraussichtlich doch erst im neuen Jahr erfolgen, da man das Weihnachtsfest in aller Ruhe und ohne zusätzliche Hektik feiern wolle.