Wechsel am Taktstock beim Musikverein Sulz
Beim Musikverein in Sulz wurde der alte Dirigent verabschiedet und der Nachfolger begrüßt. Sven Bitterer hinterlässt nach zehn Jahren viele Spuren.
Am Samstag fand nach zwei Jahren Wartezeit in der sehr gut besuchten Sulzberghalle wieder ein Frühlingskonzert des Musikvereins Sulz statt, dass gleichzeitig das Abschiedskonzert von Dirigent Sven Bitterer war. Er übergibt sein Amt nach zehn Jahren an Laurent Colombo, der zuvor zwei Jahre die Stadt- und Feuerwehrmusik Laufenburg leitete.
Seit 2011 stand Sven Bitterer als Dirigent an der Spitze des Musikvereins, zuvor war er viele Jahre als Musiker und Vizedirigent im Verein tätig. Bitterer blickt auf eine 35-jährige Mitgliedschaft zurück. 1987 begann er seine musikalische Ausbildung beim Musikverein Sulz, absolvierte danach die Ausbildung zum Dirigenten und war in verschiedenen Funktionen im Verein tätig.
Im Jahr 2011 beim Jubiläumskonzert „125 Jahre MV Sulz“ übernahm Sven Bitterer erstmals die musikalische Verantwortung, nachdem der Verein plötzlich und völlig unerwartet ohne Dirigent dastand. Von Anfang an zeigte er ein Händchen für die Wünsche der Musiker, wobei das Neue immer wieder die Handschrift des Dirigenten prägte. Seine Programme boten für jeden Geschmack etwas. Von 2011 bis 2022 hat er 495 Proben geleitet.
Höhepunkte waren unter anderem 2017 das Open-Air-Konzert und das Ehemaligenkonzert in der katholischen Kirche. Die musikalischen Qualitäten von Sven Bitterer zeigten sich nicht nur in der Probenarbeit, sondern auch, wenn er selbst zur Tuba oder zum Tenorhorn griff. Ganz muss der Verein auf ihn nicht verzichten, denn Bitterer wird weiterhin als Musiker zur Verfügung stehen.
Beim Abschiedskonzert hatten die Verantwortlichen ein buntes Programm vorbereitet, das begeisterte. Dabei wurden konzertante Klassiker, moderne Unterhaltungsmusik, traditionelle Klänge und schon etwas in Vergessenheit geratene Melodien geboten. Das Publikum honorierte die Aufführungen immer wieder mit Beifall. Der erste Konzertteil war Sven Bitterer vorbehalten, der noch einmal tief in die Notenkiste der vergangenen zehn Jahre griff.
Dabei präsentierten die Musiker die Ouvertüre „Terra di Montagne – Land der Berge“ von Michael Geisler, ehe die Gäste in der stimmungsgeladenen Sulzberghalle auf einen „Persischen Markt“ und danach zum „Tanz der Vampire“ eingeladen wurden. Ein weiterer Höhepunkt war das bekannte Stück „Music“ von John Miles. Und was wäre ein Frühlingskonzert unter Dirigent Sven Bitterer ohne einen zünftigen Marsch – dieses Mal der „Deutschmeister-Regimentsmarsch“. Nach den letzten Takten von „Lasset uns das Leben genießen“ übergab Sven Bitterer unter tosendem Beifall den Taktstock seinem Nachfolger Laurent Colombo.
Der neue Mann am Dirigentenpult zeigte unter anderem beim Stück „Eiger – A Journeey tot he Summit“ von Swearingen James sein Können. Das Publikum war angetan, mit welcher Begeisterung der neue Dirigent seine Aufgabe antrat. Nach dem Stück „Dem Land Tirol die Treue“ folgten unter anderem noch der „King’s Can Can“ aus dem Musical „Viktor/ Victoria“ und „Fliegender Mensch“ von Herman Dostal. Als nach zwei Stunden die letzten Takte verklangen, gab es stehenden Beifall.